Das Haus des Löffinger Heimatforschers Rudolf Gwinner hat nun zwei neue Wappen bekommen: das der Grafen von Urach und der Herzöge von Zähringen. Foto: Silvia Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Rudolf Gwinner erinnert an Wirken der Grafen von Urach und der Herzöge von Zähringen

Löffingen wurde 1261 vom Stammvater des Hauses Fürstenberg, Graf Heinrich I, gegründet. Doch nicht nur das Haus Fürstenberg ist fest mit der Baar und Löffingen verbunden. Heimatforscher Rudolf Gwinner hat auch den Grafen von Urach und den Herzögen von Zähringen ein Wappen an seinem Haus gewidmet.

Löffingen. Das Haus Gwinner ist mit seinen nun vier Wappen des Klosters St. Blasien, der Grafen von Fürstenberg, der Grafen von Urach und den Herzögen von Zähringen, ein Stück Heimatgeschichte geworden. "Die Wappen, die Hermann Egle gemalt hat, sollen das Geschichtsbewusstsein in der Bevölkerung stärken", so der Geschichtslehrer und Heimatforscher Gwinner.

Doch es sind nicht nur die Wappen selbst, akribisch hat Rudolf Gwinner in den Akten geforscht und dabei Interessantes entdeckt. Das Haus Fürstenberg gehört zum ältesten Hochadel Deutschlands beziehungsweise des deutschsprachigen Raums.

Grafen von Urach: Eindeutig nachweisbar sind sie seit dem elften Jahrhundert, als Grafen von Urach. Der Stammsitz war die Festung Hohen Urach im heutigen Bad Urach. Der Stammvater war Egino I, der um das Jahr 1050 erstmals auftaucht. Egino IV. (1160 bis 1230) heiratete im Jahr 1180 Agnes von Zähringen, es war die Tochter Bert(h)ols IV. von Zähringen. Durch Erbe bekam Egino Ländereien im Bereich Zähringen, sodass er seinen Hauptsitz nach Freiburg verlegte. Sein Sohn Egino V. von Urach (1185 bis 1236) nannte sich ab 1230 Egino I. Graf von Freiburg. Sein Sohn Heinrich (1215 bis 1284) wurde 1249 Graf von Freiburg und nannte sich ab 1250 Graf von Fürstenberg. Er ist somit der Stammvater des Hauses Fürstenberg. "Der tüchtige Fürst übernahm nach der Wahl Rudolf von Habsburg als deutscher Kaiser 1273 wichtige diplomatische Missionen", so Gwinner. 1283 wurde Heinrich I. mit der Landgrafschaft in der Baar belehnt, zuvor war er im Besitz der Wartenberger.

Herzöge von Zähringen: Greifbar wird das Adelsgeschlecht mit Bert(h)old I (1000 bis 1078). Er war auch Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona. Sein Vater war Bezelin "von Villingen" (Thurgaugraf). Er hatte mehrere Söhne. Bedeutend ist sein Sohn Hermann I., der Begründer der Linie der Markgrafen von Baden und Berthold II (1050 bis 1111), der von 1092 bis 1098 Herzog von Schwaben und ab 1097 Herzog von Zähringen wurde. Sein Sohn Berthold III (1056-1122) gilt als Gründer der Stadt Freiburg. Heute erinnern an ihn der Bertoldsbrunnen und auch die Bertoldsstraße. Berthold IV (1125 bis 1186) war Herzog von Zähringen und Burgund. Seine Tochter (1158 bis 1239) verheiratete sich mit Egino IV Graf von Urach. Im Jahr 1218 starb das Geschlecht der Zähringer aus. Im zwölften Jahrhundert hatten sie eine bedeutende Machtstellung im heutigen Südwestdeutschland und in der Schweiz. Sie gründeten zahlreiche Zähringerstädte wie Bräunlingen, Freiburg, Villingen, Bern, Offenburg oder auch Rheinfelden.

In Löffingen gibt es drei unterschiedliche Wappen des Hauses Fürstenberg. Die Dynastie beginnt mit den Grafen von Urach und wurde 1250 zu Grafen von Fürstenberg. Dieses Wappen ist am Maienländer Tor zu bewundern. Später wurden sie in den Reichsfürstenstand erhoben, das Wappen ist am Haus Gwinner zu sehen. Das fürstenbergische Amtshaus befand sich im ehemaligen Sporthaus Straetker und Brillen-Burghardt. Ein Allianzwappen über dem Portal erinnert an die Geschichte.