De beiden Brüder sowie Erzbischof Stephan und Erzabt Heinz (Tutilo) Burger freuen sich mit den Eltern und dem Heimatforscher Rudolf Gwinner über die beiden neuen nformationstafel am Hohen Haus. Foto: Heiler Foto: Schwarzwälder-Bote

Am Geburtshaus von Stephan und Heinz Burger weist Schmuck auf ihren geistlichen Rang hin

Löffingen (h). Es ist fast unmöglich, dass zwei herausragende Theologen, die an verschiedenen Orten zeitlich stark eingespannt sind, sich zu einem gemeinsamen privaten Termin treffen. Dies gelang jetzt bei einer Familienfeier im Geburtshaus des neuen Erzbischofs Stephan Burger und des Erzabts Heinz Burger (Tutilo), wo die beiden Wappen sowie eine Informationstafel über die Geschichte des "Hohen Hauses" am Alenberg vorgestellt wurden. Gesprächsthema war auch die Gestaltung des diesjährigen Patroziniums am 28. September, das in der Löffinger Pfarrkirche St. Michael gefeiert wird.

Nach der traditionellen Prozession im Löffinger Stadtkern soll eine weltliche Feier in der Festhalle stattfinden. Den Ablauf des Gottesdiensts wird der neue Erzbischof Stephan Burger mitgestalten. Beide Söhne von Elisabeth und Willy Burger verbrachten einige Ferientage in Buchboden im kleinen Walsertal. Stephan hielt den Gottesdienst am Feiertag Mariä Himmelfahrt (15. August) auf der Alpe Klesenza. Die dortige Kapelle ließ der verstorbene Rötenbacher Pfarrer Kary aufgrund eines von ihm gemachten Gelübdes errichten.

In Zukunft kann der neue Erzbischof auf der romantisch gelegenen Alpe die Messe an diesem Feiertag nicht mehr lesen, da er im Freiburger Münster diesen wichtigen Gottesdienst zu Ehren der dortigen Schutzpatronin Maria zelebrieren wird.

Der Löffinger Heimatforscher Rudolf Gwinner stellte bei dem Ortstermin die an der Hauptfassade des stattlichen und geschichtsträchtigen Gebäudes Hogg / Benitz angebrachten Wappen vor. Sie erinnern an Erzbischof Stephan Burger (Bischofsweihe am 29. Juni dieses Jahres im Freiburger Münster) und an seinen Bruder Erzabt Tutilo Burger OSB (Abtsweihe am 12. November 2012 in Beuron).

Beide Würdenträger verbrachten ihre Kindheit in diesem Haus. Rudolf Gwinner und der in diesem Gebäude wohnende Schwager der beiden Theologen, Alfons Durst, haben sich intensiv mit der Geschichte des Hauses beschäftigt, eine dekorative Informationstafel entworfen und unter den beiden Wappen angebracht. Dabei konnte auch auf Quellen von Emil Ketterer zurückgegriffen werden.

Nach dem neuen Farbanstrich unter der Regie von Alfons Durst wurde das bereits bestehende Wappen von Heinz Burger angebracht. Sein Wahlspruch lautet in Anlehnung an eine Benediktinerregel "Christus nos perducat" (Christus führe uns). Vom Prälatenhut ausgehend, zeigen die Knoten an den Kordeln (Quasten) seinen Rang als Abt eines Klosters. Die Farbe des Wappens und der Stern sind dem Beuroner Wappen entnommen. Von den beiden Pilgerstäben ist einer durch den Löffinger Löffel ersetzt. Fehlen darf nicht der Abtstab.

Wie auch sein Bruder hat Stephan Burger sein Wappen selbst entworfen. Sein in das Wappen integrierte Wahlspruch lautet "Christus in Cordibus" ( Christus in den Herzen), ein Zitat aus dem Paulusbrief an die Epheser. Die zusätzlichen Quasten weisen ihm den Rang eines Erzbischofs zu. In den vier Feldern kommt das Wappen des Freiburger Bistums mit dem roten Kreuz auf gelbem Grund doppelt vor.

Das Motiv der Burg erinnert an seinen Familiennamen, aber auch an seine Wirkungsstätte Burkheim. Das erzbischöfliche Kreuz mit dem doppelten Querbalken findet sich unter dem Prälatenhut. Beide Wappen wurden von Malermeister Michael Allinger an der hohen Eingangswand des Hauses angebracht.

Burgers Vorfahren stammen aus einem alten Prechtäler Geschlecht. Andreas Burger und seine Frau Maria geborene Störr zogen im Jahr 1896 nach Seppenhofen. Die Vorfahren der Löffinger Familien Benitz (mütterliche Vorfahren von Stephan und Tutilo Burger) sind im 18. Jahrhundert in Hinterzarten nachweisbar. Aufgrund der exponierten Lage des Anwesens und der Tatsache, dass die Eigentümerfamilien Benitz sowie die Vorbesitzerfamilien Hogg, Eggert und Thoma einen großen gesellschaftlichen Einfluss in Löffingen ausübten, wurde im Volksmund dieser Gebäudekomplex als "Hohes Haus" bezeichnet.