Gros fordert Geschwindigkeitsbegrenzung für den kompletten Ort / Brummis strapazieren Nerven
Löffingen-Reiselfingen (gb). Verkehrssicherheit und Lärmreduzierung zum Wohl der Bürger auf der einen Seite, der wirtschaftliche Faktor durch den Kiesabbau und damit verbundener Schwerlastverkehr auf der anderen Seite – die Reiselfinger sind hin und her gerissen. Einer Tempo-30-Zone für den gesamten Ort wurde von der überwiegenden Mehrheit als greifbare und gute Lösung favorisiert .
Im vergangenen Jahr hatte sich eine Initiative von acht Familien gebildet, die die starke Lärmbelästigung und die Verkehrsgefährdung im Bereich Münzlochstraße durch die Lastwagen moniert, welche in die Kiesgrube fahren. Bei der nun stattfindenden Bürgerversammlung mit über 100 Reiselfinger Bürgern, trugen Raimund Disch und Sabine Fischer von der Initiative ihre Forderungen und Erkenntnisse detailliert vor.
Durch den Lastwagen-Verkehr – 80 seien pro Tag gezählt worden – gebe es massive Einschnitte der Wohn- und Lebensqualität und Gefährdungen vor allem auch der Kinder im Bereich des dortigen Kindergartens. "15 Kinder sind unmittelbar betroffen", sagte die Erzieherin, da diese die Gefahr auch nicht richtig einschätzen könnten. Auch die Kinder auf dem Weg zum Spielplatz oder zum Sportplatz seien durch den Verkehr einer größeren Gefahr ausgesetzt. Dem entgegnete Clemens Laule von der Verkehrswacht mit dem Hinweis, dass Kinder nur in Begleitung den Weg in den Kindergarten antreten können. Die Eltern hätten hier eine Fürsorgepflicht.
Werner Diesperger erinnerte an die Vereinbarung mit dem Betreiber der Kiesgrube. Hier seien Zeiten der Durchfahrten und auch die Wege festgelegt worden. Raimund Disch bemängelte außerdem, dass die Rechts-Vor-Links-Regelung kaum eingehalten werde. Deshalb fordert die Initiative Tempo 30 in der Münzlochstraße. Man stelle sich damit weder gegen den landwirtschaftlichen Verkehr noch gegen den Kiesabbau, im Gegenteil: "Dieser ist ein großer wirtschaftlicher Faktor", betonten übereinstimmend Bürgermeister Tobias Link und Ortsvorsteher Martin Lauble.
Waldemar Werne gab zu verstehen, dass nicht nur die Münzlochstraße, sondern auch die anderen Straßen im Ort betroffen seien. Kritik ging von Werner Diesperger an die Stadt, welche den Erdaushub des Löffinger Gewerbegebiets in die Kiesgrube brachten und dabei die Zeiten nicht eingehalten hätte. Offen für eine konstruktive Zusammenarbeit zeigte sich Betreiber Michael Mohr.
Michael Wunderlich vom Landratsamt wertet eine Tempo-30-Zone, die auf die Münzlochstraße begrenzt ist, als problematisch – im Gegensatz zu einer solchen Beschränkung für den ganzen Ort. Allerdings sollen nun erst Messungen durchgeführt werden, hier wird das Landratsamt entsprechende Geräte zur Verfügung stellen. Jürgen Willmann, Leiter des Polizeipostens Löffingen, versprach in Reiselfingen Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen. Im Hinblick auf den Winter appellierte Bürgermeister Tobias Link an die Bürger die Gehwege freizuschippen, in der Münzlochstraße war dies offensichtlich nicht der Fall.
