Hier im Bereich der Wanne, gegenüber dem Löffinger Reichberg an der Göschweiler Straße, plant der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, eine Flüchtlingsunterkunft zu erstellen. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Kreis plant Unterkunft an Göschweiler Straße / Gemeinderat stimmt dem Vorhaben zu

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald plant in Löffingen den Bau einer kreiseigenen Gemeinschaftsunterkunft zur vorläufigen Unterbringung von Flüchtlingen.

Von Thomas Schröter

Löffingen. Als Standort für die Flüchtlingsunterkunft haben Landkreis, Stadtverwaltung und Gemeinderat ein in der Nähe des Mobilfunkmastes an der Göschweiler Straße gelegenes Areal in der Kernstadt vorgesehen. Drei bis vier Gebäude will der Kreis auf dem Gelände hochziehen und damit Wohnraum für 170 bis 210 Personen schaffen. Die Gebäude sollen in Holzständerbauweise errichtet werden, damit sie einer Nachnutzung zugeführt werden können, sobald der Landkreis auf dem Areal keine Flüchtlinge mehr unterbringen muss.

Helferkreis bekommtAnerkennung

Landkreis, Bürgermeister und Gemeinderat betrachten den Standort, auf den sich Kommune und Landratsamt nach längeren Verhandlungen verständigt haben, als geeignet für die Unterbringung von Flüchtlingen.

Das Gelände an der Göschweiler Straße, führte Bürgermeister Tobias Link aus, gewährleiste einerseits die Nähe zum Bahnhof und zu Einkaufsmöglichkeiten und gewährleiste zum anderen, wenn überhaupt, nur geringe Beeinträchtigungen für die angrenzenden Wohnbereiche. Landkreis und Stadt werden Einzelheiten dieses Arrangements in einem Pacht- und Nutzungsvertrag niederlegen.

Thomas Wisser, Finanzdezernent, und Friederike Großmann, stellvertretende Sozialdezernentin, skizzierten bei der Gemeinderatssitzung das Vorhaben des Landkreises zur Unterbringung von Flüchtlingen in Löffingen. Angesichts der nicht abebbenden Flüchtlingswelle, die nach Deutschland ströme, sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich der Landkreis mit Blick auf die Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge zwangsläufig auch auf die Stadt Löffingen zukommen musste, so Bürgermeister Link.

Wisser und Großmann dankten Stadt und Gemeinderat für ihr konstruktives Entgegenkommen und sprachen dem Löffinger ehrenamtlichen Helferkreis ihre Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Insbesondere Friederike Großmanns Ausführungen belegten, welchem Druck der Landkreis ausgesetzt ist, um für die stetig steigende Zahl von Flüchtlingen menschenwürdige Unterkünftige zu schaffen. "Wir wollen hier im Landkreis die Unterbringung in Sport- und Gewerbehallen oder Zelten nach Möglichkeit vermeiden und den Menschen zumindest ein Minimalmaß an Privatsphäre schaffen" erklärte Friederike Großmann.

Rudolf Gwinner (FDP/FW) bezeichnete die Integration von Flüchtlingen als historische Herausforderung, die letztlich auf der praktischen Ebene von Landkreisen und Kommunen zu stemmen sei. Über allem stehe, betonte Gwinner, die Wahrung des sozialen Friedens. Er regte die Realisierung eines Leitfadens für Flüchtlinge an, dem das Werte- und Rechtssystem der deutschen Gesellschaft anschaulich zu entnehmen ist. Mit dem jetzt gefundenen Standort erhielten die nach Löffingen kommenden Flüchtlinge eine attraktiv gelegene und gut angebundene Wohnmöglichkeit und würden nicht irgendwo in ein Gewerbegebiet verfrachtet, betonte Martin Lauble (CDU). Ähnlich äußerte Georg Mayer (SPD), der es ausdrücklich begrüßte, dass die Asyl suchenden Menschen in mehreren Gebäuden untergebracht werden sollen. Diese Herausforderung lasse sich nur dann meistern, wenn die Arbeit professionell organisiert sei, meinte Bernd Behnke (CDU). Er halte die Vorgehensweise und das dahinterliegende Konzept des Landkreises für überzeugend, zollte Behnke dem Landratsamt Respekt.