Auch die Zeitungen wie hier das Donaueschinger Tageblatt berichteten über die Feuersbrunst in Unadingen. Foto: Schwarzwälder-Bote

1916: Großfeuer zerstört 13 Anwesen in Unadingen und macht 70 Menschen obdachlos

Von Gerold Bächle

Am 20. Mai 1916 wütete ein Großfeuer im heutigen Löffinger Stadtteil, es zerstörte 13 Anwesen und ließ 70 Menschen obdachlos werden.

Unadingen. Nun erinnerte sich ganz Unadingen an diesen denkwürdigen Tag, "der dem Unterdorf ein neues anderes Gesicht verpasste" – wie Ortsvorsteher Elmar Fehrenbach der der Erinnerungsveranstaltung erklärte. Bereits im Gedenkgottesdienst durch Vikar Sascha Donninger wurde an die Brandkatastrohe gedacht. Doch es sind vor allem die Menschen, welche heute wie damals in der Not zusammenrücken und helfen. So wurden bei der Brandkatastrophe vor hundert Jahren die 70 Obdachlosen im Dorf untergebracht und versorgt. Auch aus den umliegenden Gemeinden bekamen die Geschädigten durch zahlreiche Sammelaktionen Unterstützung. Selbst Großherzogin Luise fragte nach, ob sie den obdachlos gewordenen Menschen mit Kleidungsstücken oder Wäsche helfen könnte.

Bei Großbränden rückt heute wie damals auch die Feuerwehr aus der Region aus, um zu helfen. Doch vor 100 Jahren waren vielen wehrfähigen Männern an der Front, und die technische Ausrüstung war mit der von heute kaum zu vergleichen. Dies zeigte sich bei der Schauübung sehr anschaulich. Die Feuerwehr Löffingen kam mit dem großen Feuerwehreinsatzwagen und der Drehleiter, dazu die historischen Abteilungen der Feuerwehren aus Unadingen, Bachheim, Seppenhofen und Dittishausen. Das Wasser wurde von den Frauen mit Blecheimern aus den Brunnen geholt. Die vielen Zaungäste bei der Schauübung, die von Hornist Bernhard Happle angeblasen wurde, konnten erahnen wie es damals war. Laut dem "Donaueschinger Tageblatt" entstand die Katastrophe infolge der Speckräucherung bei Landwirt Anto Happle. Um vier Uhr nachmittags brach der Kaminbrand aus, der in kürzester Zeit das Wohn- und Ökonomiegebäude in Asche legte und nach fünf Stunden weitere zwölf Anwesen.

Die Erinnerung an den großen Dorfbrand war auch eine Hommage an die Feuerwehren von Unadingen und der Region. Für diesen Anlass hatte Ehrenbürger Hugo Ketterer neben dem Messsinghelm auch die alte historische Uniform angelegt.

Ein interessanter Anblick neben der "neuen" von Gesamtkommandant Bernd Schwörer, der wie Bürgermeisterstellvertreter Dieter Köpfler anwesend war.