International geht es zu bei den zweiten Schwarzwald-Trailtagen in Löffingen, die von der DRV-Rettungshundestaffel Löffingen organisiert wurden. Unser Bild zeigt einen Teil der Teilnehmer des Workshops. Foto: Rieger Foto: Schwarzwälder-Bote

Hundeführer bilden sich mit ihren Vierbeinern bei Trailtagen fort

Löffingen (sri). "Es wird ein Mann mittleren Alters vermisst. Er wurde zuletzt im Bereich dieser Kreuzung gesehen. Er trägt ein dunkelblaues T-Shirt und eine schwarze Hose." Derartige Sätze hörte man oft bei den Schwarzwald-Trailtagen, die bereits zum zweiten Mal in Löffingen stattfanden. 28 Mantrailerhunde und ihre Hundeführer folgten der Einladung der Rettungshundestaffel Löffingen des Deutschen Rettungshundevereins (DRV) zu diesem dreitägigen Workshop. Personenspürhunde aller Rassen aus ganz Deutschland, der Schweiz und aus Frankreich gingen auf die Suche nach "Vermissten".

Genau wie bei einem richtigen Einsatz waren die Hunde an einer langen Leine auf der Spur der vermissten Person unterwegs, begleitet vom Hundeführer und mindestens einem Helfer. "Anhand eines persönlichen Gegenstands, beispielsweise ein Taschentuch oder ein Schlüssel, kann der Hund den Geruch des Vermissten aufnehmen und seine Spur verfolgen", erklärte Katja Franke, Vorsitzende der Rettungshundestaffel Löffingen. Die feinen Spürnasen sind in der Lage, den individuellen Geruch eines Menschen aus einer Vielzahl anderer Gerüche herauszufiltern und die Spur zielsicher zu verfolgen.

Die Trailtage richteten sich in erster Linie an fortgeschrittene Trailer, die in kleinen Gruppen zwischen vier und sechs Hunden im Bereich Löffingen, aber auch in Geisingen, unterwegs waren. Innerhalb der Gruppen wurde eine Person versteckt, die von den Hunden gefunden werden musste. Bei der heißen Witterung bedeutete dies für die Hunde Schwerstarbeit, etwa in der Löffinger Innenstadt, wo sich viele Versteckmöglichkeiten bieten. Ein besonderer Höhepunkt war das Angebot, im kurz vor dem Abbruch stehenden Krankenhaus in St. Georgen zu trainieren. Hier konnte unter wirklichkeitsgetreuen Bedingungen ein typisches Szenario der Vermisstensuche geübt werden: Eine orientierungs- und hilflose Person verlässt ein größeres Gebäude, verläuft sich und irrt im Wald umher.

Bis die Mantrailhunde in den realen Einsatz kommen, müssen sie mit Herrchen oder Frauchen jahrelang trainieren und zahlreiche Lehrgänge absolvieren, ehe man sich diversen Prüfungen stellen muss. "Es dauert zwei bis drei Jahre, bis ein Trailhund fertig ausgebildet ist", erklärte Franke. Der dreitägige Workshop bot zudem die Möglichkeit eines breiten Erfahrungsaustauschs für alle Teilnehmer. "Jeder lernt von jedem", brachte es Florian Steinmüller aus Kehl auf den Punkt. Stärken konnten sich die Teilnehmer im DRK-Haus.