Der Verein HSS hat wieder ein großes Angebot, um mit dem Erlös die Mädchenschule in Ghana zu unterstützen. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtflohmarkt Löffingen hat sich in der Markt-Szene etabliert / Trotz Regens zufriedene Anbieter und Käufer

Von Gerold Bächle

Löffingen. Markttreiben gehört schon seit Jahrhunderten zu Löffingen. Auch zum großen Stadtflohmarkt lädt das Marktstädtchen schon seit Jahren ein. Diesmal lockte er wieder über 80 Anbieter vom Bodensee bis zum Freiburger Raum. Zwar wurde der Besucherstrom durch den Regenguss über Mittag gestoppt, doch kamen mit dem Sonnenschein auch die Käufer zurück.

Während die meisten Händler mit Planen ihre Ware abgedeckten und Schutz unter den Sonnenschirmen suchten, hatte das Seniorenorchester des Handharmonikaspielrings Löffingen keine Chance seine Instrumente auszupacken. Geduldig warteten die Musiker mit Dirigent Egon Oschwald unter dem Balkon des Bistros, entschieden sich dann aber mit Stadtmarketingleiter Karlheinz Rontke in diesem Jahr auf ihr Konzert zu verzichten.

Der Verein Hilfe zur Selbsthilfe und Selbstverantwortung (HSS) für die Mädchenschule in Ghana hatte einen großen Stand aufgebaut. Neu im Angebot war afrikanische Kleidung, welche Farouq Lawan von seine letzten Besuch in Afrika mitgebracht hatte. "Toll für Fasnet", sagten dazu Nathalie und Armin Grunow. Mit ihrem "Oldiekinderwagen" waren sie selbst ein "Hingucker" auf dem Markt. "Das größte Erfolgserlebnis war der Verkauf eines zwölfteiligen Ess-Services", so Gustl Frey.

"Wir sind ja an zwei Stellen aktiv, hier beim Essensstand und im Farrenstall beim Flohmarkt", erklärte Luzia Heiler vom Tierschutzverein. Die Curry-Wurst mit "Spezial-Soße" war der echte Renner. Doch auch das Kuchenbüfett wurde gut abgeräumt. Seit Jahren darf der Tierschutzverein als einziger Verein die Flohmarktgäste verköstigen. Damit unterstützt die Stadt den engagierten Verein.

"Es macht irre Spaß mit den Leuten zu reden, mit den Kunden zu feilschen, die Ware zu verkaufen und am Ende noch eine gefüllte Kasse zu haben" – schlagkräftige Argumente für die Freundinnen Manuela Knöpfle und Renate Jonner, auch in Zukunft dabei zu sein.

Wunderschöne Damast-Tischdecken, ein Erbe von der Mutter und Schwiegermutter, konnte man bei Rosemarie Jarvers erwerben. "Leider passen sie nicht auf meinen Tisch", erklärte die Löffingerin. Doch diese waren nicht die einzigen Schnäppchen. "Nach einem solchen Flohmarkt gibt es wieder etwas Luft im Haus", sagt sie.

Echte Flohmarktprofis sind Birthe Laufer und Manuela Kech. Die beiden Mütter hatten ein großes Sammelsurium rund ums Kind anzubieten. "Die Kinder wachsen so schnell heraus und die Sachen sind einfach zu schade um sie zu entsorgen", sagten sie sich.

Die Schulsekretärin des Schulverbunds Löffingen, Angelika Guth, war mit ihrer zwölfjährigen Tochter Chiara vor Ort. Vom Plüschtier bis zu echtem Porzellan reichte das Angebot. "Ja, wir sind zufrieden, unsere Erwartungen sind erfüllt", erklärten die Beiden.

Monika Gleichauf fand für ihren Nachwuchs Inlineskater bei Familie Oster. Mutter Michaela begleitete die zwölfjährige Tochter Ida und den zehnjährigen Sohne Yannik bei ihrer Verkaufstour und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Der "Oster-Nachwuchs" hatte die Kinderzimmer geräumt. Mit dem Erlös möchten man neue Spielsachen kaufen. "Die zufriedenen Gesichter der Kinder heiterten sich noch mehr auf, als Oma und Opa mit Schokolade am Stand vorbei kamen", so Michaela Oster.

Ebenfalls als echter Flohmarktprofi ist Hermann Günter zu bezeichnen. "Schon nach kurzer Zeit hatte ich zwei Kisten leer", sagt er. Vom Hammer bis zum Hobel reichten die Handwerkerutensilien. Auch sonst gab es bei dem Seppenhofer manche Rarität zu erhaschen.

"Der Vormittag ist echt gut gewesen, der Nachmittag eher bescheiden. Trotzdem waren wir zu frieden", sagen Diana und Helmut Münzer aus Dittishausen. Vor allem das Schwätzchen mit den Käufern und dieses besondere Flohmarkt-Feeling genossen die beiden, die von ihren Kindern unterstützt wurden.

"Eigentlich bin ich nur der Aufpasser", erklärt Steffen Neu, denn seine beiden Jungs, der zehnjährigen Lars und der siebenjährige Matthias, wollten zum Flohmarkt. Dafür hatten sie ihre Kinderzimmer ordentlich geräumt, um Platz für Neues zu schaffen. "Nintendo 3ds xl" steht bei Lars ganz oben auf seiner Wunschliste. Für Vater Steffen steht vor allem die Kommunikation beim Flohmarkt an erster Stelle.

Flohmärkte liebt Heike Müller aus Unadingen. Bereits zum achten Mal war sie in Löffingen anzutreffen. Die Schriftführerin des DRK Unadingen hatte von Kleidern bis Kinderspielzeug eine breite Angebotspalette mitgebracht. Ihr Fazit am Ende: "Gut bis zufriedenstellend."

"Die Atmosphäre hier ist einfach toll", erklärt Martina Lade aus Friedenweiler, die schon mehrfach in Löffingen beim Flohmarkt war. Erstmals hatte sie Unterstützung von ihrer Schwägerin aus Freiburg, die ebenso mit dem Markttag gut zufrieden war.