Noch laufen die Proben für das mittelalterliche Open-Air-Spektakel, welches am Samstag in Reiselfingen aufgeführt wird. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gori-Zunft Reiselfingen bietet Open-Air-Spektakel zum 22. Geburtstag / Schauspiel entführt ins Mittelalter

Von Gerold Bächle

Löffingen-Reiselfingen. Nur noch wenige Tage, dann steigt das mittelalterliche Open-Air-Spektakel "Die Sage vom Schimmelreiter" in Reiselfingen, das die Goris zu ihrem 22. Geburtstag aufführen.

Bereits um 16 Uhr wird am Samstag, 24. Januar, der mittelalterliche Markt um den Werne-Hof gegenüber der Krone geöffnet, bevor um 18 Uhr das Schauspiel beginnt. Anschließend lockt die Gori-Party in der Dietfurthalle. Nicht mit einem großen Umzug wollten die Goris ihren Geburtstag feiern. Es sollte etwas Besonderes sein. So entstand die Idee, die Gori-Geschichte, die im 30-jährigen Krieg spielt, wieder aufleben zu lassen. Matthias Kirner und Axel Klappan (stellvertretender Vorsitzender und Kassierer) übernehmen die Hauptregie. Viele interessante, spannende Ideen werden dabei umgesetzt. So wird das Schauspiel auch nicht in der Halle aufgeführt, sondern vor dem Werne Hof im Freien. Eine Herausforderung, die ihren ganz besonderen Reiz hat.

Das Mittelalter wird also für alle erlebbar und spürbar sein, dafür sorgen rund 80 Mitwirkende auf der Bühne und rund um das Geschehen. Angefangen vom Bäcker, Metzger, Schmied, Scherenschleifer, Wirt und Fuhrmann bis hin zu den Schauspielern auf der Bühne. Seit rund einem Jahr laufen die Vorbereitungen, deren Fäden alle bei den Organisatoren und Narrenmutter Regina Mayer zusammenlaufen.

Einzelne Teamleader haben dabei ihr Aufgabenfeld schon bestens bestellt, so gibt es beispielsweise Schmalzbrot, Speckbrot, Kartoffelsuppe, Glühwein und Gerstensaft, doch das rustikale Essen ist nur ein Teil des mittelalterlichen Geschehens. Die Sage vom Schimmelreiter wurde schon einmal 1958 aufgeführt. Matthias Kirner hatte das Original auf dem Speicher von Waldemar Werne – im ehemaligen Gasthaus Hirschen – entdeckt. Hirschenwirt Friedrich hatte zusammen mit einem unbekannten Löffinger das Stück geschrieben. Nun wird dieser Schimmelreiter, der auch Pate der Fastnachtsfigur ist, wieder auferstehen.

"Etwas moderner, aber doch ganz in seiner Zeit belassen", soviel verraten die beiden Regisseure. So werden die Schauspieler dem Stück nur durch ihre Schauspielkunst Leben einhauchen, gesteuert wird das Schauspiel vor allem durch Lichteffekte, dem Sprecher und der Musik. Diese ansprechende Mischung aus Rock, Pop und dem Gauklerspiel des Mittelalters haben Regina Mayer, Matthias Kirner und Axel Klappan zusammengestellt.

Dem Sprecher ist es vorbehalten, das Stück nur mit wesentlichen Inhalten "anzuhauchen", ansonsten ist die Fantasie gefordert. Das Stück beschreibt das Leben der Landbevölkerung von Reiselfingen. Die Kaufleute kamen über die Dietfurt aus der Wutachschlucht mit ihren vollen Karren und müden Tieren, um sich in Reiselfingen zu stärken und auch manchen "Gori" (Taler) hier liegen zu lassen. Es ist die Zeit, als Soldaten das Dorf in Besitz nahmen und die Reiselfinger ins Münzloch flüchten mussten.