Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Löffingen ein. Dabei zu schauen ihm Bürgermeister Norbert Brugger (stehend), Micha (rechts) und Klaus Schüle. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Noch kurz mit der Kanzlerin telefoniert, dann ab in die Drei-Schluchten-Halle: der Finanzminister besucht Bachheim

Von Gerold Bächle Löffingen. Besonderer Besuch im Baarstädtchen: Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble kam am Samstagabend in die Drei-Schluchten-Halle nach Bachheim, wo er von 250 Besuchern begrüßt wurde. Landtagsabgeordneter Klaus Schüle und Stadtverbandsvorsitzender Micha Bächle hatten den prominenten Politiker eingeladen. Den musikalischen Auftakt der Veranstaltung bestritt der Musikverein Bachheim, der eigens seine Generalversammlung verschoben hatte, um für den Bundesfinanzminister zu spielen.

Fast pünktlich fuhr die Fahrzeugkolonne vor der Halle vor, wo sie von die Feuerwehr Bachheim und die Löffinger Polizei begrüßte. Im Saal wurde der Finanzminister mit dem "Badner-Lied" und viel Beifall von den Zuschauern empfangen.

An der leichten Verspätung war ein wichtiges Telefonat mit Bundeskanzlerin Merkel schuld, ließ Schäuble den Saal wissen: "Die Bundeskanzlerin lässt Löffingen herzlich grüßen." Bevor Schäuble zum Thema "Deutschlands Herausforderung nach der Krise" sprach, rief CDU-Vorsitzender Micha Bächle zu einer Gedenkminute für die Opfer der Katastrophe in Japan auf. Anschließend wies Bächle den Finanzminister daraufhin, dass in Sachen Nullverschuldung Löffingen mit gutem Beispiel vorangehe: "Wir in Löffingen machen in diesem Jahr trotz großer Investitionen keine neue Schulden."

"Sparen wenn es gut läuft" ist auch eine Devise von Wolfgang Schäuble, der zu einer realistischen Perspektive mahnt: "Trotz Wahlkampf darf man nur versprechen was man halten kann." In seiner lockeren, badischen Art mit viel Humor gewürzt und großer Fachkompetenz begeisterte er die über 250 Zuschauer.

Nicht nur Bürgermeister Norbert Brugger, sondern auch die politischen Vertreter der Region nahmen erfreut zur Kenntnis, dass die Grundsicherung, die bisher durch die Kreisumlage von den Gemeinden abgedeckt wird, ab 2014 vom Bund übernommen wird.

Norbert Brugger gab Schäuble noch mit auf den Weg, das Ehrenamt in den Vereinen nicht durch unnötige Steuern zu erschweren. "Was bei Festen übrig bleibt gehört in die Jugendkasse nicht zum Finanzamt." Auch zum Rücktritt von zu Guttenberg äußerte sich Schäuble: "Er ist ein guter Politiker, der nun für seine Fehler gerade stehen muss."

Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt und Geschenken aus der heimischen Landwirtschaft, von den heimischen Künstlern und aus dem Weltladen verabschiedete sich Wolfgang Schäuble, während die Zuschauer noch eine ganze Weile über den prominenten Besucher diskutierten.