Bauhof-Debatte: Schwer zu entscheiden

Löffingen (gb). Gut überlegt werden muss die Neunutzung des alten Bauhofareals. Die Stadt hat nun die drei favorrisierten Projekte der Bevölkerung vorgestellt. Wie dieses Thema den Bürgern unter den Nägeln brennt, zeigte die Diskussion. Gleich welche Nutzung das Areal in Zukunft haben wird, weder die Rettungswache noch die Rettungsfahrzuge oder der Zugang zum Spielplatz werden eingeschränkt, versprach Bürgermeister Tobias Link. "Die Bebauung wird in die Landschaft eingefügt und am tiefsten Punkt erstellt", so Stadtbaumeister Thomas Rosenstiel. Mit der Neunutzung, solle das Städtle belebt und der Einzelhandel gestärkt werden.

Für den langjährigen Gemeinderat Hubert Katla gab es nur eine Lösung, nämlich das Hotel: "Wir haben viel Geld in die Sportstätten investiert und haben auch eine wunderbare Festhalle, doch größere Gruppen, die auch immer wieder zum Training kommen, haben keine Übernachtungsmöglichkeit." Dies sah auch Frank Wider vom Café Naschwerk so.

Lindenwirt Michael Messmer konnte dem nicht ganz zustimmen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liege bei drei Tagen. Zimmer gäbe es meist genug, da die Belegungen bei 50 Prozent im Durchschnitt liegen. Ob sich ein "Vier-Sterne-Hotel" rechnet, stellt Messmer in Frage. Das Konzept des Ochsenwirts mit der Festscheune sei nicht aufgegangen. Man wolle keine Hochzeitsscheune bauen und auch nicht im Konkurrenzkampf mit den Gastronomen stehen, sondern ein anderes Klientel ins Baarstädtchen locken, widersprach Jürgen Köpfler.

Altbürgermeister und Kreisrat Norbert Brugger sprach von einer schwierigen Entscheidung, da alle Projekte gut seien. Ein Hotel in der Innenstadt sei ebenso möglich wie ein Demenzdorf mit Blick auf die Alterspyramide. Hansi Konhäuser wollte ein Demenzdorf, aber es sollte eher weiter weg in Richtung offene Landschaft gebaut werden.

Auch Wohnungen hätten auf dem Grundstück ihre Berechtigung, zeigte die Diskussion. Der Bedarf sei da, wie Link bestätigte, allerdings sollten die Wohnungen bezahlbar sein, betonte Andrea Wölfle. Architekt Jo Müller sieht im Filetstück der Stadt die einmalige Chance, zeitgemäße Wohnungen zu bauen. Gute Wohnqualität steigere die Attraktivität der Stadt.