Enttäuscht sind Christian (links) und Jan Walliser (rechts), die mit ihrem Raubtierhof in Löffingen bleiben möchten. In der Mitte Sabine Eckert vom Walliser-Team. Foto: Bächle

Schwarzwaldpark-Besitzer dementiert Kooperationspläne mit Christian und Jan Walliser.

Löffingen - Eigentlich hätte es eine für alle Seiten profitable Situation werden können, dass der Raubtierhof, der seit einem Jahr in der alten Stadtsäge angesiedelt ist, in den Schwarzwaldpark integriert oder zumindest auf dem dortigen Areal untergebracht werden könnte.

Waren alle Beteiligten bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung noch optimistisch, sieht die Situation nun alles andere als positiv aus: Das Ehepaar Walliser kann seinen Raubtierhof doch nicht in den benachbarten Park verlegen.

"Wir sind wahnsinnig enttäuscht und fühlen uns hintergangen. Wir saßen mit Ottfried Reichle mehrmals zusammen im Café Naschwerk, Vivaldi und im Hexenschopf, dann wurde der Vorvertrag unterschrieben", erklärten Christian und Jan Walliser.

In diesem Vorvertrag sei nicht nur von einer Zusammenarbeit die Rede gewesen, sondern es sei bereits ein Areal in der Nähe des Affengeheges "ausgesucht" worden. Eigentlich hätte dieser Tage der dortige Wald für den Raubtierhof gerodet werden sollen. Doch stattdessen hatten wenige Tage nach der Gemeinderatssitzung die Wallisers von Ottfried Reichle Post bekommen. In diesem Brief erklärte der Besitzer des Schwarzwaldparks, dass er nie die Absicht gehabt hätte, den Raubtierhof in den Park zu integrieren. Reichle schreibt weiter, dass der Vertrag nicht seine Unterschrift trage.

"Vor Zeugen wurde der Vertrag unterschrieben, wir können uns diese Kehrtwende nicht erklären, zumal wir Ottfried Reichle als kompetenten und professionellen Geschäftsmann kennen gelernt haben. Für uns ist dies wie eine Ohrfeige", bedauern Christian und Jan Walliser. Dieser Vorvertrag war auch entscheidend für die Verlängerung des Pachtvertrags der Stadt bis April 2017.

"Obwohl wir sehr entäuscht sind, wünschen wir uns nach wie vor ein Gespräch mit Herrn Reichle an einen runden Tisch mit allen Beteiligten", so Christian Walliser. "Wir sind Löffinger geworden und wollen dies auch bleiben", ergänzt sein Ehemann Jan, der Stolz seinen Pass mit der neuen Adresse "Löffingen, Welschlandstraße 1" zeigt. Ein Großteil der Bevölkerung stehe hinter ihnen, so Jan und Christian Walliser.

"Ich hatte alle Beteiligten nach diesem Brief sofort ins Rathaus eingeladen, um eine Lösung zu finden, leider konnte ich Herrn Reichle auch telefonisch nie erreichen", erklärte Bürgermeister Tobias Link auf Anfrage. Er bedauere diese Entwicklung außerordentlich

Trotz allem freuen sich die Wallisers über die großartige Unterstützung aus der Bevölkerung und laden am kommenden Sonntag, 31. Juli, ab 13 Uhr zur "Happy BirthdayParty" mit zahkreichen Überraschungen in ihren Raubtierhof in der alten Stadtsäge ein. Dort soll dann soll das einjährige Bestehen des Raubtierhofs in Löffingen mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden.

Vor einem Jahr eröffneten Christian und Jan Walliser den Raubtierhof mit Tigern und Löwen. Ein Alleinstellungsmerkmal für die gesamte Region. Allerdings haben die Wallisers aus Platzgründen nur eine Zirkusgenehmigung, die bis April 2017 gilt. Um den Raubtieren den Reisestress zu nehmen, hatte Christian Walliser geplant, den Raubtierhof stationär zu betreiben. Dies setzt allerdings eine weitaus größere Fläche für die Tiere voraus. Nun müssten die Wallisers mit ihren Tieren wieder auf Reisen gehen. Auf alle Fälle wolle man in Löffingen bleiben, so Jan und Christian Walliser.