Rund 200 Personen kamen voller Erwartungen zur Eröffnung und zur späteren Fütterung in den neuen Raubtierhof. Foto: Löffler

Weiteres touristisches Aushängeschild für Löffingen. Rund 200 Besucher bei Eröffnung. Täglich zwei Vorstellungen.

Löffingen - "Heute ist ein Supertag", freuten sich Tiertrainer Christian Walliser und sein Mann Jan über das überwältigende "Ja" bei der Eröffnung ihres neuen Raubtierhofs.

Der Gemeinderat hatte sich mehrheitlich für eine einjährige Verpachtung des Areals der ehemaligen Stadtsäge an den Tiertrainer ausgesprochen. Mit großem Elan hatte die Zirkusfamilie im Vorfeld das Areal von Unmengen von Müll befreit und es zu einem Raubkatzenhof umgestaltet. Auch zahlreiche freiwillige Helfer fanden sich ein.

"›Menschen, Tiere, Sensationen‹ heißt es üblicherweise in der Zirkuswelt – doch bei Ihnen sind es weniger Sensationen, sondern mehr die Fürsorge um die Tiere, welche sie als Tiertrainer auszeichnet", erklärte Bürgermeisterstellvertreter Dieter Köpfler. "Die Stadt hofft, dass Sie in Löffingen ein neue Heimat finden werden", so Köpfler.

Stadtmarketingleiter Karlheinz Rontke sprach von einem weiteren touristischen Aushängeschild durch den Raubtierhof neben dem Schwarzwaldpark. Rund 200 Gäste kamen, viele wollten damit auch ihre Solidarität mit Christian und Jan Walliser zeigen. Die beiden Waldbadkioskpächter Sabine Balzereit und Jens Braasch hatten für ihre neuen Nachbarn einen Geschenkkorb dabei.

Nicht nur die Familie Walliser mit Mutter Henrike, Nancy Rühling und Sabrina Palenio brachte kleine Geschenke mit, auch mancher Gast wünschte Christian und Jan Walliser ein "gutes neues Zuhause". Der 88-jährige Johann Fehrenbach erklärte: "Ich find es prima und werde mehrmals diese schönen Tiere anschauen, ich finde es gut für Löffingen". Aus Stühlingen angereist kam Melanie Albiz mit ihrem vierjährigen Sohn. "Hier haben die Tiere viel Platz und einen großen Auslauf. Ich hoffe und wünsche mir, dass man den beiden eine Chance gibt".

Christian und Jan Walliser bestätigen mehrfach, dass ihnen das Wohl der Tiere am Herzen liege. Deshalb sei ihnen kein Aufwand zu groß. Doch nicht nur bedürfnisgerechte Raubkatzenhaltung, auch eine gewaltfreie Dressur – "nur mit Liebe, Lob und Leckerli" – sowie der Sicherheitsaspekt seien oberstes Gebot. Interessant die Raubtierfütterung.

Während die Tiger in ihren abgeteilten Raum im Wagen gingen, um die sieben bis zehn Kilogramm Fleisch in Empfang zu nehmen, gab es bei den Löwen erst größeres Gerangel. " Derzeit gibt es im Löwenrudel noch Rangkämpfe", erklärte der Tiertrainer. Alle zehn Tage bekommt Walliser eine Fleischlieferung. "Ich kenne meinen Llieferanten seit Jahren, er bringt bestes Rindfleisch in verschließbaren gekühlten Boxen", so Walliser. Auch Gemüse gehört zum Speiseplan. Pro Monat belaufen sich die Fleischkosten auf 4000 bis 4500 Euro.

Während der Ferienzeit gibt es täglich zwei Vorstellungen, jeweils um 12 und 16 Uhr. In jeweils 45 Minuten werden die Raubtiere vorgestellt, es ist also keine Zirkusvorführung. Der Tierhof kann täglich von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden. Am Samstag und Sonntag lockt um 17.30 Uhr die Raubtierfütterung. (gb)