Mehr als 200 Gäste genossen bei der Verleihung des Ulrich-Beer-Förderpreises in Eisenbach einen amüsanten Abend, an dem der junge Künstler Daniel Wangler selbst mehrfach auf der Bühne stand. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Jury des Ulrich-Beer-Förderpreises würdigt Daniel Wangler als vieseitigen Künstler / 200 Gäste bei Verleihung

Von Gerold Bächle

Eisenbach. Nur alle fünf Jahre wird der Ulrich-Beer-Förderpreis verliehen. Erstmals erhielt diesen Preis kein Literat, sondern der Freigeist Daniel Wangler. Vor großem Publikum unterstrich der geehrte Figurenspieler, Pantomime und Clown, der aus Eisenbach stammt und in Tübingen lebt, seine künstlerische Vielfalt.

"Daniel Wangler ist nicht in eine Sparte zu stecken, er ist ein Freigeist mit vielen unterschiedlichen Gesichtern", erklärte Roswitha Beer bei der Überreichung des Förderpreises. Schon eine kleine Kostprobe seiner künstlerischen Schwerpunkte brachte das Publikum zum Toben. Ob als Bauchredner oder als Clown Fanelli, er sei nahe am Publikum, sagte der Tübinger Eckard Bade in seiner Laudatio. Dies bewies der Künstler in der Rolle des "Verrückten Professors Zweistein". Da wurde die Wolfwinkelhalle kurzerhand zum Klassenzimmer, und die über 200 Gäste rutschen flucks in die Schülerrolle. An der alten Tafel wurde gemeinsam die Rechnung aufgeschrieben: Dreistein minus Zweistein ergibt – ganz klar –- das Physik-Genie Einstein. Selbst seine zwei Kinder konnten sich vor Lachen nicht mehr halten und auch so mancher Erwachsene lachte herzlich. Doch nicht nur er selbst stellt sich in den verschiedenen Rollen in den Mittelpunkt, auch seine selbstgefertigten Figuren am Faden sind einzigartig. Mit so viel Leidenschaft haucht er ihnen Leben ein, das man fast meint, sie seien lebendig.

"Wir sind stolz auf den Eisenbacher wie Daniel Wangler – auch wenn er nun Schwäbischen lebt", erklärte Bürgermeister Alexander Kuckes. Er wurde von seinen Kollegen der Autorenstiftung im Urteil bestätigt. "Daniel hat diesen Förderpreis wirklich verdient". Die vielen positiven Facetten des Künstlers hob die Stiftungsvorsitzende Roswitha Beer hervor. Auch als Klinik-Clown oder Theaterpädagoge setze Wangler unverwechselbare Akzente.

Laudator Eckard Bade, selbst Schauspieler, Theaterpädagoge und Clown aus Tübingen, zeigte den Werdegang auf. Vom Industriemechaniker über den Krankenpfleger führte ihn der Weg an die Hochschule nach Stuttgart, um im Bereich Figurentheater zu studieren. Hier hat Daniel Wangler nicht nur den Beruf sondern die Berufung gefunden, die er schon früher bei der Eisenbacher Narrenzunft zeigen konnte. Seit 2006 arbeitet Daniel Wangler als selbständiger Clown, Figurenspieler, Jongleur, Stelzenläufer und Schauspieler.

Eingebettet war die Verleihung in Musikbeiträge des Duos "musique in aspik". Hinter diesem Namen stecken Petra Küfner und Markus Wangler, die alte Lieder und Poesie als Volksweltmusiklyrikduo wunderbar vereinen. Auch die Kunst der Chocolaterie kam zum Genuss. Die Mini-Schwarzwälder von Lisa-Maria Rudiger aus Neustadt durften die Künstler selbst genießen.

Seit 2010 wird der Förderpreis der Ulrich-Beer-Stiftung über 5000 Euro verliehen, um junge Künstler und Autoren zu fördern. Stifter Ulrich Beer war ein bekannter Psychologe und Philosoph und schrieb mit seiner Frau Roswitha viele Wissenschaftsbücher. Bekannt wurde er auch als psychologischer Berater bei der TV-Sendung "Ehen vor Gericht". Die Eisenbacher Autorenstiftung geht auf ihn zurück, im Vorstand sind die Vorsitzende Roswitha Beer, Bürgermeister Alexander Kuckes, Inge Haberstroh und Heinrich Graf. (pb)