Die fleißigen Landfrauen Göschweiler vor dem Buffet bei ihrem "Landfrauen bitten zu Tisch" (von links): Sonja Ketterer, Monika Mayer, Gerda Winterhalder, Nicole Hogg, Gabi Müller und Doris Mantyk. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Entscheidung über Fortbestand fällt im Sommer / Göschweiler Landfrauen verwöhnen 170 Frühstücksgäste

Von Gerold Bächle

Hochschwarzwald/Löffingen-Göschweiler. Vor teilweise über 65 Jahren wurden die Landfrauenvereine aus der Taufe gehoben. Sie sollten in einer Gemeinschaft nicht nur die Bäuerin/Landfrau stärken, sondern auch die Dorfgemeinschaften bereichern. Ist heute der Bezirk ein Auslaufmodell oder hat er noch eine Zukunft?

Auf jeden Fall steht der Bezirk Titisee-Neustadt vor wichtigen Entscheidungen. Das Problem trat 2013 auf, als die damalige Vorstandschaft zurücktrat und die 17 Ortsvereine mit den mehr als 1000 Mitgliedern führungslos zurückließ. Allerdings hatte sich das Problem schon Jahre zuvor abgezeichnet. Nach dem Rücktritt von Adele Kleiser im Jahr 2009 übernahm das Duo Roswitha Kandler und Monika Faller den Vorsitz. Berufliche und private Veränderungen hatten eine Wiederwahl des Vorstandsgremiums nicht mehr zugelassen.

Im Juli dieses Jahres hatte man eine neue Lösung gefunden. Es wurde ein gleichberechtigtes Team gewählt, das nun in einem Schnupperjahr entscheiden will, ob es die Führung übernehmen möchte. Zum Team gehören die Vorsitzende aus Löffingen Edeltraud Trenkle und ihre Kollegin aus Bachheim Carola Feser, Manuela Dörflinger aus Neustadt, Anneliese Waldvogel aus Raitenbuch und Christa Helling-Müller aus Faulenfürst. Die Entscheidung über das Aus oder den Weiterbestand des Bezirkes wird im Sommer kommenden Jahres fallen. Edeltraud Trenkle ist optimistisch, "doch es liegt nicht nur an unserem Team, die Frage ist auch, ob die einzelnen Ortsvereine mitziehen wollen". Derzeit sind noch 13 Ortsvereine dabei, wobei Jostal und Schollach vor der Auflösung stehen. Demnächst soll ein Kennenlern-Treff in Schluchsee stattfinden, so die Löffinger Vorsitzende.

Vor einigen Jahren hatte der Bezirk mit einer Austrittswelle zu kämpfen. Aus finanziellen Gründen stiegen damals Seppenhofen, Unadingen und Reiselfingen aus. Unabhängig davon haben sich die Ösch-Landfrauen bei der Löffinger Leistungsschau und dem Städtlefest als Einheit gezeigt. Was dem Bezirk große Sorgenfalten bereitet, ist in den Ösch-Ortsvereinen kein Problem wie die Wahl in Reiselfingen mit einer komplett neuen Vorstandschaft zeigte.

Die Aktivität im Ösch ist enorm und beachtenswert, jüngstes Beispiel ist das Landfrauenfrühstück in Göschweiler. Regionalität zu fördern um damit auch die Landwirtschaft der Region zu stärken, steht auch im Fokus der Landfrauen. Wenn man dieses noch mit kulinarischen Köstlichkeiten verbinden kann, dann steht dem Erfolg nichts mehr im Weg.

So fiel das Fazit des zweiten Göschweiler Landfrauen-Frühstücks nur positiv aus. "Mit der Rekordzahl von 170 Gästen war die Kapazität ausgeschöpft", freute sich die Vorsitzende Gabi Müller. Die meisten Gäste wollten sich sogar gleich wieder fürs kommende Jahr anmelden. "Wir werden dieses Frühstück zur festen Einrichtung, immer am Totensonntag, wohl einführen", bestätigte das Göschweiler Landfrauen-Team mit Gabi Müller, Sonja Ketterer, Silvia Albert und Monika Mayer. Das Angebot reichte vom selbstgebackenen Brot, über selbst eingekochte Marmelade, verschiedene Brotaufstriche, Wurst vom Landmetzger. bis hin zu 15 verschiedenen Käsesorten der Göschweiler Käserei Spindler. Als kleines kulinarisches Highlight servierte Gabi Müller ein Bier-Gelee. Auch eine Sekt- und Saftbar, sowie eine Müsli-Bar standen zur Verfügung. Ein weiteres Plus waren die Lebensmittel-Infos bei eventueller Unverträglichkeit. Die beiden befreundeten Landfrauenvereine Dittishausen und Bachheim nahmen das Frühstück als Vereinsausflug wahr.