Die Fasnetbräuche sollen mit neuen Konzepten der Jugend nähergebracht werden, um Löffingen auch künftig den närrischen Nachwuchs zu sichern. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Laternenbrüder wollen Schülerbefreiung attraktiver gestalten / Neues Konzept bezieht auch Altenpflegeheim ein

Von Gerold Bächle

Löffingen. "Die Fastnachtsbräuche müssen erhalten bleiben", das steht für die Laternenbrüder fest. Dabei ist es nicht einfach, Kinder und Jugendliche dafür zu begeistern, so die Erfahrung. Mit neuen Ideen möchten die Laternenbrüder die Schülerbefreiung und den Hemdglonkerumzug beleben.

Das Baarstädtchen Löffingen zählt zu den Narrenhochburgen der Region, nicht nur mit einer geschichtsträchtigen Vergangenheit und interessanten Gegenwart. Um auch in der Zukunft das Brauchtum der Fastnacht zu erhalten, setzen die Löffinger Laternenbrüder nun neue Akzente. Darüber informierte der Narrenvater in der Narrenversammlung. Die Schülerbefreiungen am Schmutzigen Donnerstag haben demnach schon längst nicht mehr den verdienten Stellenwert. "Hier besteht dringender Handlungsbedarf", betonte Narrenvater Matthias von Dungen. Ein neues Konzept soll hier Abhilfe schaffen. Die Rektorin Christine Bär (Grundschule) und Peter Kunz (Schulverbund), sowie die Leiterin des Kindergartens Löffingen, Lore Fehrenbach, werden zusammen mit dem Narrenvater eine gemeinsame Lösung suchen. Nicht nur die auswärtigen Lehrer, auch die Schüler sollen für Fastnachtsbrauchtum begeistert werden. Fastnachtschronist und Mitglied der Laternenbrüder Mathias Wider wird direkt in den Schulen über das Fastnachtsbrauchtum informieren.

Am Schmutzigen Donnerstag selbst werden sich die Laternenbrüder zusammen mit den Hansele im Rathaussaal treffen und dann gemeinsam um 8.45 Uhr die Schülerbefreiung mit Rektorenbefreiung einläuten, anschließend ist der Kindergarten an der Reihe.

Ebenfalls neu ist die Einbeziehung des Löffinger Altenpflegeheims ins Konzept. Hier soll den "alten Löffinger Narren" um 12 Uhr die "Ehre erwiesen" werden und die auswärtigen Heimbewohner werden die Fastnachtskultur hautnah miterleben. Der Schmutzige Donnerstag ist in Löffingen geprägt von der Straßenfastnacht, die ihren ganz besonderen Reiz hat. Viele kleine Fastnachtsgruppen gehen hier von Ort zu Ort und prägen das Fastnachtsgeschehen. Allerdings hat dies auch den Nachteil, dass der Hemdglonkerumzug immer kleiner wird.

Obwohl vor Jahren Mathias Wider das Fastnachtsschauspiel vor dem Mailändertor mit in den Hemdglonkerumzug eingebaut hat, hat sich die Situation nur unwesentlich verbessert. "Auch das Brauchtum des Hemdglonkers muss erhalten werden", so der Appell des Narrenvaters. Wer die Fastnacht in ihrer ganzen Bandbreite erhalten möchte, muss sich auch zum Hemdglonkerumzug umziehen und mitlaufen, so der Aufruf. Wie wichtig das Brauchtum für eine Gemeinde ist, zeigte das grandiose Narrenjubiläum, wie der neue Zunftschreiber Steffen Neu, aber auch der Landschaftsvertreter der Baar Rudolf Gwinner bestätigten: "Überall gab es nur positive Bilanz zumal das Prinzip weniger ist mehr, gut angekommen ist." Auch der positive Kassenstand, so Karl-Heinz Selb, habe sich durch das Narrenjubiläum gezeigt.