Von den Närrenvätern, die den Öschabend aus der Taufe hoben, können noch Jupp Hoitz (links) aus Löffingen und Fritz Koßbiehl aus Bachheim den gemeinsamen Fasnetabend genießen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Brauchtum: Gemeinsame Fastnacht wurde vor 40 Jahren erstmals gefeiert

Vor mehr als 40 Jahren, am 22. Januar 1977, hob sich erstmals der Vorhang des Löffinger Öschabends.

Löffingen. Es war die erste gemeinsame Fastnachtsvorstellung der Laternenbrüder Löffingen, der Geißenzunft Dittishausen, der Stiefelzunft Unadingen, der Burgmüllerknappen Bachheim und des Narrenvereins Rötenbach. Bis heute eröffnet der Öschabend, der heuer am Samstag, 11. Februar, steigt, die heimische Fasnet.

Die Geburtsstunde des Öschabends fand im legendären Gasthaus Pilgerhof in Löffingen statt. Hier hatte der Pilgerhofwirt und Löffinger Narrenvater Jupp Hoitz seine Kollegen Paul Hasenfratz aus Dittishausen, Fritz Koßbiel aus Bachheim, Fritz Müller aus Unadingen und Eugen Knöpfle aus Rötenbach eingeladen.

Die Narrenväter aus Löffingen und dem Ösch wollten ein Zeichen setzen. Mit einer gemeinsamen Fastnachtsveranstaltung wollte man mit gutem Beispiel vorangehen, ganz nach dem Motto: "Wenn Politiker sich nicht einigen können, die Narren können es".

Es war der damalige Kurgeschäftsführer Michael Kasprowicz, der nicht nur federführend war, sondern sein Organisationstalent viele Jahre unter Beweis stellte, unter anderem als Ansager "Moschtle" mit seinem Freund "Stutzle" (Franz Hofmeier). Auch heute sind die Ansagen nicht nur reine Pausenfüller, sondern echte Pointenknüller. In diesem Jahr erwartet die Gäste das Komikertalent Florian Herberger aus Dittishausen am Mikrofon.

Vieles hat sich auch beim Öschabend geändert, doch der Einzug auf die Bühne der Zünfte mit den einzelnen Fasnetfiguren gehört seit 40 Jahren zum Eröffnungsritual. Die Laternenbrüder aus Löffingen bringen die Hansili, die 20er-, die Narrenpolizei, die Burgkeiler, die Hexen und das Reichburgmali mit. Der Zunftmeister mit Gefolge aus Dittishausen hat die Geißen, Fuhrmänner, den Goaßetöter, das Wurwibli, Wurmali und die Taborhexen im Gefolge.

Der Narrenvater und die Narrenmutter aus Bachheim haben den Elferrat sowie die Burgmüller, Burgmüllerinen und die Wutachpiraten im Schlepptau. Der Elferrat aus Unadingen bringt die Stiefelgarde, Stiefelhansel, Urhexen und Wolfgalgenhexen mit und aus Rötenbach kommt die Narrenmutter mit Elferrat, dem Narrenpolizist, den Feuerfunken, Hörnle, Hansele und Deifel. Allerdings ist es seit Beginn dem Fanfarenzug vorbehalten, den Öschabend zu eröffnen.

Jedes Jahr übernimmt ein Narrenverein die Leitungdes Öschabends. Dies bedeutet die Begrüßung durch den jeweiligen Narrenvater, die Bewirtung und auch die Ansage. In diesem Jahr ist der Festwirt die Geißenzunft Dittishausen.

Der diesjährige Öschabend steigt am Samstag, 11. Februar, um 20 Uhr in der Löffinger Festhalle. Karten gibt es im Vorverkauf vom 6. bis zum 10. Februar in der Löffinger Tourist-Information.

Rund 100 Frauen und Männer werden beim diesjährigen Öschabend wieder mit Tanz, Slapsticks, Sketchen und dem Blick durch die närrische Stadtbrille die Gäste begeistern. Wichtig ist deshalb eine gute Technik, die stetig verbessert wird, wie Chef-Organisator Franz Scholz erklärt. Dafür ist Peter Hübsch verantwortlich, für die Regie sind Clemens Dienstberger und Jörg Wider zuständig. Die Bühnenarbeit obliegt der Narrenpolizei.