Löffingen schafft Basis mit "Fairtrade Stadt" / Weitere Aktionen folgen / Auch Werbekampagnen werden angepasst

Von Gerold Bächle

Löffingen. "Fair einkaufen um zu helfen", hat nun noch mehr Gewicht. Löffingen hat alle Kriterien erfüllt und darf sich "Fairtrade Stadt" nennen (wir berichteten). Zur Urkundenverleihung am 9. Februar haben sich auch die Bundestagsabgeordneten Rita Schwarzelühr-Sutter und Thomas Dörflinger angesagt.

Mit dem neuen Siegel möchte die Gemeinde das Bewusstsein in der Bevölkerung für fair gehandelte und biologisch-regionale Produkte schärfen. "Leider gibt es in der Bevölkerung auch Gegenwind", stellte Karlheinz Rontke fest, obwohl dieser Gedanke, hinter dem soziale Gerechtigkeit, Armutsbekämpfung, Bildung, aber auch Nachhaltigkeit steht, im Städtle von vielen Mitbürgern gelebt werde. Der Weltladen hat für das Umdenken gesorgt und nach und nach auch Einzelhändler und Gastronomen überzeugt.

Mit der Bestätigung als Fairtrade Stadt hofft die Gemeinde, dass sich noch weitere Einzelhändler und Gastronomen an dieser Aktion beteiligen. Die Gemeinde selbst, der Schulverbund, die Grundschule, der Kindergarten Maximus und der Jugendförderverein haben sich schon ganz auf dieses neue Denken eingestellt. "Im Bürgermeisterzimmer gibt es nur fair gehandelten Kaffee", so eines der zahlreichen Beispiele von Bürgermeister Tobias Link. Mit dieser Fairtrade-Auszeichnung möchte die Stadt weitere Personen und Vereine gewinnen, sich diesem Ansatz zu stellen. Angedacht ist auch ein "Fairkaufsführer" oder auch eine "Faire Messe".

"Viele Urlaubsgäste fragen nach Geschäften mit fair gehandelten Produkten", erläutert Karlheinz Rontke, der in dieser Auszeichnung auch ein Plus für den Tourismus sieht. Auf jeden Fall werde sie in die Werbekampagnen mit einfließen. Die Idee wurde bei der Erarbeitung eines Leitbilds im Rahmen der STEG-Arbeitsgruppe geboren, erklärten Bürgermeister Tobias Link und Karlheinz Rontke. Schon im Oktober gab der Gemeinderat für diese Aktion grünes Licht und setzte damit das Rad in Gang. Die Steuerungsgruppe mit Karlheinz Rontke (Vertreter der Stadt), Irmela Herrenbrück (Ansprechpartner) , Iris Hasenfratz (Einzelhandel), Andreas Wölfle (Vertreter Weltladen) und Kathrin Reppel-Knöpfle (Vertreter Kirche) wurde gebildet. Sie koordiniert den fairen Handel und dessen Vernetzung in Löffingen. Besonderes Augenmerk wird auch auf Regionalität gelegt. So wurden in den Schulen Obsttage eingeführt. Iris Hasenfratz beliefert wöchentlich die Löffinger Schule mit 20 Kilogramm Obst aus der Region. Sie besucht zusammen mit Susanne Rebholz vom Weltladen auch alle Erstklässler, um sie auf gesunde Ernährung hinzuweisen. Der Startschuss für das faire nachhaltige Engagement in der Gemeinde ist gefallen, nun gilt es, diese Basis auf ein breites Fundament zu stellen.