Ausschlaggebend für den Standort in Polen waren mehrere Faktoren, heißt es in der Firmenzentrale (Bild). Foto: Morat Foto: Schwarzwälder-Bote

Produktionsbeginn in Nowa Ruda bereits im Sommer / 52,4 Millionen Euro Umsatz für 2015 geplant

Hochschwarzwald. "Das wichtigste Ziel ist die langfristige Sicherung unserer Standorte in Eisenbach und VS-Pfaffenweiler", erklärt Gökhan Balkis, Geschäftsführer der Franz Morat Group, die aus den Unternehmen Framo Morat und F. Morat besteht. "Der neue Standort in Nowa Ruda wird in den kommenden Jahren erheblich zur Kapazitätserweiterung der Unternehmensgruppe beitragen und somit unseren profitablen Wachstumskurs nachhaltig unterstützen", so Balkis weiter.

Die Unternehmen der Franz Morat Group sind in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gewachsen. Bei Framo Morat stieg der Umsatz seit 2004 von 29 Millionen auf die Höchstmarke von 52,4 Millionen Euro an. In der gleichen Zeitspanne wurde der Umsatz bei F. Morat nahezu verdoppelt und liegt nun ebenfalls auf einem Rekordniveau von 15,8 Millionen Euro.

Inzwischen beschäftigt die Unternehmensgruppe rund 550 Mitarbeiter – und damit beinahe 200 Mitarbeiter mehr als noch vor zehn Jahren. In den vergangenen Jahren machten sich durch den steigenden Wettbewerbsdruck verursachte Preissenkungen, die insbesondere bei montage- und dadurch personalintensiven Großprojekten in einer Reduktion der Deckungsbeiträge resultieren, bemerkbar. Die mit der Wachstumsstrategie der vergangenen Jahre einhergehenden Investitionen in Personal, Maschinen und Infrastruktur sowie kontinuierlich ansteigende Aufwendungen für Personal, Material und Energie schlagen hier ebenfalls zu Buche. "Gesellschafter und Geschäftsleitung waren sich daher einig – zur nachhaltigen Erweiterung der Kapazität und Verbesserung der Ergebnislage sowie der damit verbundenen, langfristigen Stärkung der Standorte in Deutschland, ist die Gründung des neuen Produktionsstandorts ein wichtiger, ja sogar notwendiger Schritt", so Balkis. Nach intensiver Gegenüberstellung der drei favorisierten Regionen, fiel die Wahl auf die 24 000-Einwohner-Stadt Nowa Ruda in Niederschlesien. Ausschlaggebend hierfür waren mehrere Faktoren: Zum einen ist Polen Mitglied der EU, wodurch keine besonderen Einreiserichtlinien, Arbeitsbedingungen oder Zollregularien greifen. Die Entfernung des neuen Produktionsstandorts zum Stammwerk ist mit rund 800 Kilometer überschaubar und mit Lastkraftwagen gut zu bewältigen. Nowa Ruda überzeugt zudem durch seine gute, infrastrukturelle Anbindung sowie eine Sonderwirtschaftszone, die Investoren mit Zuschüssen und Steuerbegünstigungen unterstützt.

Am neuen Standort soll auch die Erschließung neuer Absatz- und Beschaffungsmärkte forciert und durch die Präsenz in neuen Branchen außerhalb bisheriger Stammmärkte zusätzliches Wachstum generiert werden – schließlich gilt Osteuropa als einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands.