Zum runden Tisch des Ehrenamtes für die Wutachschlucht kommen zahlreiche Vertreter der Vereine zusammen, um über das Vorgehen in der Schlucht zu diskutieren. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Austausch: Wutachschlucht zwischen Naturschutz und Freizeit / Familien und Jugendliche gesucht

Die Wutachschlucht ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet, welches jährlich viele Wanderer und Touristen anzieht. Nun luden Schirmherr Norbert Brugger und Projektverantwortlicher Martin Schwenninger zum "runden Tisch des Ehrenamts" ein.

Löffingen. Damit sollen die Interessen aller Beteiligten gebündelt werden. Gleichzeitig will man den Naturschutz im Auge behalten.

Ehrenamt: Die Bedeutung des Ehrenamts gerade in der Wutachschlucht hob Löffingens Altbürgermeister und Schirmherr Norbert Brugger hervor. Als Diskussionsleiter wurde er auch immer wieder mit finanziellen Problemen der beteiligten Vereine konfrontiert, hier möchte er sich als Kreisrat einsetzen.

Wanderscouts: Wutachranger Martin Schwenninger hat sich zur Aufgabe gemacht, Wanderscouts auszubilden. Diese "Engel in Grün" sind die Wanderberater, Informationengeber, Werbeträger und Naturschützer. Im kommenden Jahr sollen weitere Scouts ausgebildet werden, kündigte er an.

Naturschutzbund: Auch für den Naturschutzbund stand Martin Schwenninger Pate. Die Ortsgruppe Bonndorf plagen Nachwuchssorgen. Mit Schulprojekten wie "der Wanderfalke" gehe man auf junge Leute zu. Naturschutzstreifengänge bräuchten viele Aktive.

Schwarzwaldverein Löffingen: Karlheinz Rontke, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Löffingen, untermauerte die Vereinsaufgaben Heimatpflege, Natur- und Landschaftsschutz. Der Schwarzwaldverein betreue 41 Kilometer Wanderwege in der Schlucht. Hier würden dringend Familien und Jugendliche gesucht, die sich in diesem Ehrenamt einbringen möchten.

Bergwacht: Mitglieder für ihre anspruchsvolle Arbeit sucht auch die Bergwacht, betonte Volker Krems. In der Schlucht selbst sind 35 Helfer im Einsatz, die jährlich eine Einsatzzeit von 30 Stunden nachweisen müssen. Bei Einsätzen, so Krems, erhielten die Helfer keinen Lohnausgleich, zudem werde die umfangreiche Ausbildung privat finanziert, aber auch die Privatfahrzeuge müssten immer wieder genutzt werden.

Kanusport: 144 Mitglieder hat der Verein Kanusport (KSC Villingen). Kanusport sei auch im Wildwasser der Wutach möglich, allerdings nur im Februar und wenn die Wasserhöhe mindestens 85 Zentimeter aufweise, informierte Anette Brünner.

Angelverein: Für das Fischen an der Wutach hatte Rainer Frei vom Fliegenfischerverein eine ansprechende Dokumentation mitgebracht, welche nachhaltig wirkte. Die Angler und Fischer aus Blumberg sind Heger und Pfleger der Gewässer. In der einzigartigen Wutach würden keine Fische eingesetzt, alles sei eigene Reproduktion. Das Eschen-Gewässer werde durch die Kormorane bedroht.

Regierungspräsidium: Sabine Wagner von der Projektstelle Zukunft Naturraum Wutachschlucht vom Regierungspräsidium Freiburg stellte die Frage, wie man mit wachsendem Tourismus angemessen umgehen könne. Der pflegerische Aufwand und die Maßnahmen zum Erhalt des Schutzgebiets seien erheblich.

Bereits im Jahr 2014 wurde der erste runde Tisch Wutachschlucht ins Leben gerufen, der alle Interessen und die Ehrenamtsarbeit bündeln sollte. Die ehrenamtliche Tätigkeit geht jedoch landläufig zurück, Nachwuchs und Geld fehlen. Das Landesförderprogramm "gut beraten" könnte hier helfen. Den nächsten runden Tisch Ehrenamt organisiert das Leitungsteam Jutta Binner-Schwarz, Veronika Keller, Volker Krems und Lothar Schmidt für August in Ewattingen.