Zahlreiche Zuschauer verfolgten gestern in Löffingen das bunte Treiben vom Straßenrand aus. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

43 Gruppen mit 1100 Hästrägern gestern Nachmittag als närrischer Lindwurm unterwegs

Löffingen (gb). Ganz dem diesjährigen Motto "Löffingen auf der Baar schon immer eine Marktstadt war. Mit Ritter Heinrich zum Vieh- und Krämermarkt" zogen gestern Nachmittag Vereine und Gruppen durchs Städtle.

Sie wurden begeistert empfangen von etwa 5000 Zuschauern, die von den Ansagern Dieter Butsch, Jupp Hoitz und Rudolf Gwinner mit reichlich Informationen zu den 43 Gruppen mit rund 1100 Hästrägern gefüttert wurden.

Erstaunlich mit wie viel Kreativität das Narrenmotto umgesetzt wurde. So eröffnete der Fanfarenzug, nach der Narrenpolizei als Kreuzritter mit Gefolge das herrliche Schauspiel. 90. Geburtstag feierten die Althansele, noch rüstig mit Gehstock, Geschenkkorb und Wurstkörbe, während die große Schar ihre erwachsenen Hanselekinder für einen Gutzelesegen bei den Kindern sorgten.

Die Löfflerinnen (Hexenfrauen) hatten in ihren mittelalterlichen fahrenden Küchen viele Leckereien dabei, von denen die Zuschauer kosten konnten. Nicht Kosten, aber Maßnehmen war bei der Trachtenkapelle angesagt, die mit Maß und Ziel agierten. Das Löffinger Stadttor muss wieder her, dafür plädierten die Damen des Turnerbunds und hatten Tor und Mauer gleich dabei.

In einer fahrenden Sänfte brachte das DLRG ihre Prinzessinnen ins Städtle. Ratz und Rübe, die Ex-20-er, die ihren 40. Geburtstag feierten, kamen als mittelalterliche graue Nager. Als Robin Hood erschienen die neuen 20-er. Auf dem Amboss wurden Pfeilspitzen gefertigt, mit dem Schleifbock gewetzt, so dass Markttreiben der "Fire Fighter Leffinge", die selbst im Strohwagen den kleinen Feuerwehrnachwuchs mit dabei hatten.

Nachwuchs hatten viele Gruppen dabei, die Löffelguggis als "Pelztiere", die Stadtmusik, der Narrensamen auf dem kleinen Fässlewagen. Achtung "Hexenalarm" hieß es vielfach, ob bei den Löffinger Hexen, die ihre Täuflinge durch den Umzug zogen, die Urhexen aus Unadingen mit ihrem Fahrrad und den tollen Hexenscheesen, den Rötenbacher Teufel mit der Hexenpfanne und ihrem großen Anhang, den Löffinger Burgkeilern oder den Münzlochgeistern aus Reiselfingen.

Nicht nur die Löffinger 20-er waren top, die Göschweiler kamen als Räuber und die Rötenbacher als Tausendfüßler. Für viel Beachtung sorgten der TuS Rötenbach als Jäger und Hasen mit seinem Hochsitz und den Test- und Schokohasen, die Seeräuberzunft aus Titisee mit ihrem großen Schiff sowie die große Schar der Narrenzunft aus Friedenweiler und viele andere. Auch die Leffinger Schereschleifer mischten ordentlich mit.

Nach dem großen Umzug folgte das Spektakel der Hexentaufe. Mehr als 1000 Zuschauer verfolgten das nicht einfache Rituale, welches die drei Täuflinge Randy Isele, Sebastian Kübler und Florian Furtwängler über sich ergehen lassen mussten.

Die drei Paten standen den Täuflingen beim Ritual für Hartgesottene tapfer bei, bevor Hexenchef Thomas mit der Übergabe von Häs und Maske die Junghexen aufnahm.