Die Göschweiler Hansili laden am Freitag, 3. Februar, zum ersten Ösch-Hansele-Treffen ein. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Hansele: Freundliche Figuren zeigen mit ihren Hanselesprüchle die Schwächen der andern auf

Der Blick über die Stadt- und Dorfgrenzen hinaus ist für die Löffinger Narren keine Seltenheit – ob bei Umzügen, dem Öschabend oder jetzt beim ersten Ösch-Hansele Treffen, zu dem Anfang Februar die Göschweiler Hansele einladen.

Löffingen-Göschweiler. "Wir wollten einfach einmal alle Hansele des Löffinger Öschs zusammen bringen", erklärt Andreas Furtwängler, Sprecher der Vereine in Göschweiler. Während die gastgebenden Göschweiler Hansele, die Löffinger Hansele, die Unadinger Stiefel-Hansel und die Rötenbacher-Hansele bei den Umzügen in Nah und Fern anzutreffen sind, sind die beiden Seppenhofer- und die acht Reiselfinger Hansele nur im Ort zu sehen. Es war wohl Jens Fischer, der die "Orts-Hansele" überzeugen konnte, nach Göschweiler zu kommen und damit das Bild der Öschhansele zu vervollständigen.

Nachtumzug: Damit nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder-Hansele mit dabei sind, beginnt der Nachtumzug bereits um 19 Uhr am Feuerwehrhaus. Beim Gasthaus Kranz wird der Kulturbeauftrage der Laternenbrüder und Fasnetkenner Matthias Wider die einzelnen Hanselegruppen vorstellen.

Monster-Hopp: Die Hansele werden von der Stadtmusik, dem Musikverein Reiselfingen und der Trachtenkapelle Göschweiler begleitet. Während des Umzugs können sie sich schon warm-hopsen bevor es vor der Bürgerhalle zum Monster-Hopp geht. Auf einen Narrenmarsch werden dann die vielen Hansele einen Monster-Hopp abliefern, der den Zuschauern wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Hansele-Ball: Während die Kinder-Hansele nach dem Umzug wohl Nachhause müssen geht es für die Erwachsenen-Hansele auf dem Hansele-Ball richtig los. DJ Messer wird die heißen Platten auflegen. Wie es sich für einen Hansel gehört, dürfen die Hanselesprüchle nicht fehlen. So soll ein Sprüchli-Wettbewerb für Erheiterung, Spannung und viel Interessantes aus der Ortsgeschichte sorgen.

Hansele-Weißnarren: Beim Umzug wird es deutlich die Ösch-Hansele haben alle ihre Eigenheit, ob beim Häs oder Maske. Das Häs ist auf den Ort abgestimmt. Auf jeden Fall sind es freundliche Figuren, die mit ihren Hanselesprüchle die Schwächen der andern aufzeigen.

Hansele-Sprüchle: Die Hanselesprüchle oder Fasnetlieder bargen so manches Ortsgeheimnis. Ging man früher von Haus zu Haus, um mit den Sprüchen so Allerlei zu erbetteln, werden heute die Kinder meist mit Bonbons und Süssigkeiten belohnt. Es gibt Hansilisprüchle, die sind im ganzen alemannischen Raum anzutreffen, wie etwa "Hansili du Lump".

Das Ösch-Hansele-Treffen findet am Freitag 3. Februar, kurz nach 19 Uhr am Feuerwehrhaus in Göschweiler statt.

Gegründet wurden die Göschweiler Hansele schon vor 30 Jahren durch Egon Albert, Herbert und Egon Frei, Josef Furtwängler und Arnold Hensler. Um Anschaffungen tätigen zu können, ging die Gruppe als Messer- und Scherenschleifer sowie als Besenverkäufer durch den Ort. Erna Hummel übernahm das Nähen des zunächst aus Sackstoff bestehenden Häses, das jeder Hansele mit individuellen Mustern bemalte. 1970 ließ man die ersten sechs Masken vom Maskenschnitzer Erwin Studinger schnitzen, der die lächelnde Lindenholz-Larve entwarf. Nach einer "Ruhepause" ist der Verein seit 1999 wieder aktiv.