Zu einem Lacherfolg führte das Göschweiler Ostertheater, welches in der Zwischenzeit nicht nur Kult sondern auch ein kulturelles Highlight der Region ist. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Göschweiler Ostertheater punktet mit jeder Menge Humor

Löffingen-Göschweiler (gb). Lachsalven und Applaus vom begeisterten Publikum, zufriedene Schauspieler auf der Bühne unterstrichen das Kult-Ereignis des Göschweiler Ostertheaters. Ein Lacherfolg mit Happy-End, denn das kleine Schoßhündchen "Dusele" erfreut sich eines gesunde Hundelebens.

Mit den James-Bond-Klängen hob sich der Theater-Vorhang, mit dem Blick in die Metzgerei von Uriel Schmachtl, der örtliche Mittelpunkt im idyllischen Ort und gleichzeitig die Gerüchteküche schlechthin. Alles könnte so schön sein, doch dann verschwindet das Schoßhündchen von Fräulein Nussag. Jetzt brodelt die Gerüchteküche und Gustl Frey – der sein 20-jähriges Regisseur-Jubiläum feierte – konnte seinen zwölf Schauspielern freien Lauf lassen. Der Metzgermeister – sehr impulsiv, schlitzohrig und mit versteckter Ironie spielte Klaus Kessler diese Rolle – brachte das arme Fräulein Nussagg, sie wurde im Zwiespalt der Gefühle der Kratzbürstigkeit und Feinfühligkeit um ihren vierbeinigen Liebling von Larissa Hensler in Szene gesetzt, an den Rand der Verzweiflung. "Ja vielleicht ist Dusele auf dem Jakobsweg, in den Wechseljahren oder eben doch in dieser Wurst", erklärt der Metzgermeister beim Biss in die Schwarzwurst. Ehefrau Sieglinde, hier konnte Petra Schonhardt nicht nur ihr Schauspiel- sondern auch ihr Sprachtalent als "Grande Dame" mit französischem Akzent ausleben, hat ganz andere Sorgen. Sie möchte die sexy Tochter an den Mann bringen. Diese (Swetlana Bürkle) konnte sich von den Annäherungen des Metzgergesellen Oskar kaum erwehren. Hier konnte Bernhard Baader das Publikum wieder einmal ganz in seinen Bann ziehen, mit seinem sächsischen-Slang und seinem komisch-komödiantischen Schauspieltalent frönen.

Die Gerüchteküche brodelt, denn die drei Tratschweiber (wunderbar von Julia Blatter, Gerda Winterhalder und Monika Mayer als mannstolle Witwe, alte Jungfer und angebliche Ex-Operndiva gespielt) wissen es ganz genau: der Metzgermeister verwurstet Hunde und Katzen. Da hilft nur noch den Steuerfahnder (Daniel Schonhardt als lebendes unbestechliches Beispiel eines Finanzprüfers) einzuschalten. Schon fast ein Stück Normalität verkörperte der Fliege tragende Professor Schwämmle alias Volker Bölle. Es war schon fast bezeichnend, dass das Schauspieltalent Bölle den Newcomer Heiko Albert nicht nur in seine Geisteswissenschaften, sondern auch in die Bühnenwelt einführte. Die Premiere ist dem Newcomer als träumerischer wortkarger Romantiker gelungen. Das Auge des Gesetzes – wunderbar von Bastian Bölle dargestellt – kannte nur eines, die Handschellen. Warum er am Ende selbst zu den Gefesselten gehörte, wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Neben den Schauspieltalenten auf der Bühne sorgten Beate Hofmeier (Maske) Gottfried Bernauer und Martin Hummel (Technik), Jens Heringshausen (Bühnenbild) und der Sportverein (Kulinarische) für den Riesenerfolg.

Die nächsten Aufführungen finden am Freitag, 10. April, und am Samstag, 11. April, statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr in der Bürgerhalle.