Ein anspruchsvolles Konzert auf dem Barockcello gibt Ludwig Frankmar in der evangelischen Kirche. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikerlebnis: Ludwig Frankmar gibt außergewöhnliches Konzert in der Kirche

Löffingen. "Einstimmige Musik von Meistern der Mehrstimmigkeit" – schon dieser Titel versprach etwas Besonderes. Wenn dahinter Ludwig Frankmar mit seinem Barockcello steht, dann dürfte jedem Kenner die Qualität dieses Konzerts klar sein. Obwohl der Musiker – er stammt aus einer schwedischen Kirchenmusikerfamilie – schon mehrfach in Löffingen sein musikalisches Können unter Beweis stellte, hätte die Zuhörerschar in der evangelischen Kirche sicherlich etwas größer sein können. Doch das Publikum war begeistert, was der Solocellist hier bot, ein Konzert mit Werken von Johann Sebastian Bach und der venezianischen Renaissance. Einfühlsam und virtuos brachte Frankmar sein Barockcello, welche Louis Guersan 1756 in Paris baute, zum Klingen.

Höhepunkt war die Suite Nr. 6 von Johann Sebastian Bach, welcher einer theologischen Symbolik von Ostern zugesagt wird. Ein wunderbares Klangerlebnis, welches hier Melodien und Rhythmen boten. Das Werk von Carl Philipp Emanuel Bach ist zwischen der alten Kirchenmusik und der bürgerlichen Konzertmusik anzusiedeln. Wunderbar brachte er hier die Emotionen zum Ausdruck.

Zu Beginn des Konzerts setzte der Meister Silvestro Ganassis drei Ricercate aus Regola Rubertina. Ein Werk der Renaissance, welches aus verschiedenen Elementen sich zu einem komplexen Klanggebilde entwickelt.

Die zweite Suite entstammt der Feder von Marin Marais, dem Hofgambisten und Kapellmeister des Sonnenkönigs. Seine Musik schloss sich den Werken seines Lerhmeisters Jean-Baptiste Lully an. An das Ende dieses Hörgenusses setzte Ludwig Frankmar die 1585 komponierten melodischen Ricercate aus "Ricercate Passagie et Cadentie" aus der Feder von Giovanni Bassano, dem Kapellmeister des Orchesters am Markusdom. Bassano war einer der großen Meister dieser Zeit.

Auch der zu Beginn gespielte Gambist und Flötenspieler Sivestro Ganassi wirkte am Markusdom, somit spannte Solocellist Frankmar diesen weiten Bogen der Musikepoche vom 15. bis ins 18. Jahrhundert.