Nach 25 Jahren legt Rudolf Gwinner (rechts) den Narrenstift nieder. Für Conrad Bader war die Ausgabe 2016 die letzte von 33 Narrenblättern. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Narrenblatt: Gwinner legt Stift beiseite

Löffingen (gb). Die Laternenpost 2016 ist eine besondere Ausgabe, nicht etwa wegen des Inhalts, der sich wie immer mit abwechslungsreicher und erfrischender Narrenwürze liest. Es sind zwei Männer hinter den Kulissen, die dem Löffinger Narrenblatt nun "Adieu" sagen. Seit 1982 wurde die Laternenpost von Conrad Bader gedruckt und redigiert und seit 25 Jahren gehörte Rudolf Gwinner zum Redaktionsteam. 33 Jahre lang war der Buchdrucker Conrad Bader auch der Drucker der Laternenpost. Der ehemalige Narrenrat und das Reichburgmali hat nun seine Druckplatten weggelegt und Rudolf Gwinner den Narrenstift. Der Mann an der Löffinger Front sammelte das ganze Jahr und kein Spruch oder Begebenheit war vor seinem "schwarzen Narrenbuch" sicher. Insgesamt hat er rund 1500 närrische Artikel verfasst.

Er war der Ideengeber im Jahr 2003 das Narrenblatt mit Karikaturen zu versehen, 1999 die Seite "Neues vom Gemeinderat" und "literarische Neuerscheinungen" hinzuzufügen und die Laternenpost mit Fachbeiträgen zur Fasnet und mit Beiträgen aus den Ortsteilen zu bereichern.

Dass die Erstellung nicht einfach ist, ist einleuchtend: das Material muss zwar durch die närrische Brille gesehen werden, darf aber keineswegs beleidigend sein. Doch die Balance stimmte offenbar, nimmt man die große Resonanz auf die Laternenpost als Gradmesser.

Nun legte der Fasnetkenner sein Ehrenamt in der Reaktion nieder. Er sei amtsmüde, erklärt Rudolf Gwinner: "Die Laternenpost muss sich mit neuen Leuten und Ideen weiter entwickeln, die Ansprüche der Leser sind größer geworden." Dies bedeutet allerdings nicht, dass er nicht weiterhin seine närrischen Gebote am Schmotzige Dunschdig verkündet. Man darf also wieder gespannt sein auf die spitze Rudolf-Feder beim Aufstellen des Narrenbaums.