Vor neuen Herausforderungen steht die JMS, die derzeit vor allem die musikalische Entwicklung der Kinder und Jugendliche fördert (von links): Norbert Brugger, Götz Ertle, Kalus-Michael Tatsch, Walter Disch und Armin Hinterseh. Die beiden Preisträger bei "Jugend musiziert", Jaron Dengler und Fabiane Riedlinger, wurden geehrt. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendmusikschule steht vor neuen Herausforderungen / Bildungspolitische Veränderungen und weniger Schüler

Hochschwarzwald (gb). 1977 wurde die Jugendmusikschule Hochschwarzwald (JMS) in Lenzkirch gegründet, heute ist sie eines der wichtigsten musikalisch-kulturelles Bildungsinstitute. Nicht nur der demographische Wandel auch die Änderung der Bildungspolitik verbunden mit finanziellen Belastungen fordern die Verantwortlichen.

Die JMS, so deren musikalischer Leiter Götz Ertle, sei nicht nur auf die 946 Schüler beschränkt, die von 47 Lehrkräften in allen neun Mitgliedsgemeinden an 586 Wochenstunden an Instrumenten und im Gesang ausgebildet werden. Die Schüler der Kooperationen katapultieren die Zahl auf insgesamt 1714 Gesamtschüler.

Allerdings muss sich die JMS durch die neue Bildungspolitik Herausforderungen stellen. "Die Schüler haben durch die Ganztagsschulen und schulischen Anforderungen immer weniger Zeit, sich außerschulischen Maßnahmen zustellen", so Götz Ertle. So konnte der Vorsitzende Klaus-Michael Tatsch bei den Ehrungen nur zwei der zu ehrenden Musikschüler für Siegesplätze beim Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" persönlich auszeichnen. Fabiane Riedlinger aus Löffingen (Querflöte) und Jaron Dengler (Trompete) aus Neustadt demonstrierten beeindruckend, weshalb sie mit 1. Preisen ausgezeichnet wurden. Lea Burghard (Löffingen), Xenia Stumpf und Kanian Kraus aus Neustadt waren schulisch gebunden.

Bildungspolitische Entwicklung, verbunden mit demographischem Wandel stellt die JMS vor Herausforderungen. Dem negativen Trend (die Mitgliederzahl ging um 90 Schüler zurück) wird mit neuen Konzepten entgegen gewirkt. Neben einer kostenlosen musikalischen Ausbildung in den unteren Grundschulklassen heißt das Motto "Musik im 3. und 4. Lebensabschnitt", in dem Erwachsene in Anfängergruppen motiviert werden. Auch Inklusion und Integration sei ein Themenfeld, ebenso Musik in den Senioren- und Flüchtlingsheimen.

Bei 88 Veranstaltungen, davon 31 Konzerte- und Aufführungen, zeigt die JMS hohes Niveau, so Klaus-Michael Tatsch. Die Wichtigkeit der Kinder und Jugendlichen, die durch die JMS eine große persönliche Entwicklung erfahren, hoben Bürgermeister Armin Hinterseh und Reinhard Feser hervor. Alle Gemeinden wollen auch künftig die JMS finanziell unterstützen.

Der Blick auf die Statistik des Geschäftsführer Walter Disch bestätigt dies. Zwar konnte man jüngst die Rücklagen seit drei Jahren wieder etwas erhöhen, doch dies wird 2015 nicht mehr möglich sein. Mit einem Förderverein, den Clemens Hensler vorbereitet, könnte man hier etwas Luft schaffen.