Im alten Gewölbekeller reifen der Schnitt- und Hartkäse (von links) Katharina, Georg und Tochter Paulina Spindler. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Georg Spindler stellt Spezialität nach handwerklicher Tradition her

Löffingen-Göschweiler (gb). Manche baden noch in Salzlake, andere genießen schon die Ruhe auf den Brettern, und wieder andere warten bis sie verkostet werden – die Rede ist vom Göschweiler Käse. Als Georg Spindler um die Jahrtausendwende die Idee hatte, eine mobile Käserei einzurichten, hielten ihn manche für verrückt, andere fanden den Gedanken gut. So kam es, dass der Neu-Göschweiler aus der Bevölkerung große Unterstützung bekam, die bis heute ungebrochen ist.

Mutig kaufte sich Georg Spindler einen 13-Tonner und baute ihn zur mobilen Käserei um. Die Milch holt er von den Bauernhöfen zwischen Donaueschingen, Lahr, Lörrach und auch vom Bodensee. Die rund 9000 Liter Milch monatlich werden zu zehn verschiedenen Käsesorten verarbeitet. In rund fünf Stunden kann er bis zu 1000 Liter Milch zu Käse verarbeiten – ganz nach Kundenwunsch mit Gewürzen oder Kräutern verfeinert.

"Weich-, Schnitt- und Hartkäse werden nach traditioneller und handwerklicher Kunst hergestellt", so der Käser. Der Schnitt- und Hartkäse reift im über 300 Jahre alten Gewölbekeller. Um 1600 wurde dieser als Eiskeller des damaligen Gasthauses "Kreuz" gebaut. Heute wird nicht das Bier gekühlt, sondern der Käse kann sein natürliches Aroma entwickeln, er reift in dem Naturkeller bei 15 Grad Celsius. "Die Reifezeit für Schnittkäse beträgt fünf Wochen, für den würzigen Bergkäse drei Monate", sagt Spindler.

2004 wurde er für seine mobile Käserei mit dem Landwirtschaftspreis für unternehmerische Innovationen ausgezeichnet. Der Mut, sich weiter zu entwickeln, ist geblieben und so eröffneten Katharina und Georg Spindler nicht nur einen kleine Käseladen, sondern öffnen ihren Käsekeller für Führungen und bei Festen. Heute gehört der Göschweiler Käsekeller zu den Tourismusattraktionen der Region. So gibt es nicht nur regelmäßige Wanderungen durch die Rötenbachschlucht mit Führungen im Käsekeller – die nächste am 19. Oktober – sondern die Spindlers sind auch bei solchen Aktionen wie beim Tag des Denkmals mit dabei. "Dann können wir den vielen Helfern wie der Rentnergruppe Dank für ihre großartige Unterstützung sagen", erklären die Spindlers. Gerade an solchen Tagen überrascht der Käser auch mit regionalen Köstlichkeiten, etwa mit Bülle-Käse. Die Milch kommt von der Höri am Bodensee, auch die Zwiebeln werden auf der Höri angebaut, nur gemacht wird der Bulle-Käse in Löffingen. Anfang Oktober wird auf der Höri das Bülle-Fest gefeiert, natürlich mit Bülle-Käse.