Zu einem Austausch und einer Fortbildung treffen sich die Kommunalen Inklusionsbeauftragten des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald in Löffingen. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Austausch: Kommunale Inklusionsbeauftragte des Landkreises treffen sich erstmals in Löffingen

"Bürgerbewegung für Inklusion", für dieses ehrgeizige Ziel setzen sich die Kommunen und die Kommunalen Inklusionsbeauftragten ein.

Löffingen. Die Stadt Löffingen engagierte im Oktober 2016 Annette Scherzinger, die sich dafür einsetzt, dass Menschen mit Behinderung besser am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Damit gehört das Baarstädtchen zu einer von 17 Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, die an dem vom Land unterstützten Modellprojekt teilnimmt, um die Inklusion zu fördern. Initiator und Projektträger ist die Akademie des Hofguts Himmelreich in Kirchzarten.

Nun luden Anke Dallmann vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald und Elke Eichler von der Akademie zu einer Fortbildung ins Baarstädtchen ein. "Wir möchten alle Bürgermeister von der Bedeutung dieses Projekts überzeugen", erklärt Elke Eichler. Laut Eichler seien von den 50 Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gerade einmal 17 mit im Boot. "Inklusion ist leider immer noch keine Selbstverständlichkeit", erklärt Anke Dallmann, welche ganz persönlich immer wieder an ihre Grenzen kommt. Angefangen von Bordsteinkanten bis hin zu nicht behindertengerechten Zugängen bei Kommunen, öffentlichen Gebäuden, aber auch Einrichtungen des Gesundheitsdienstes.

"Das neue Löffinger Rathaus wird behindertengerecht sein", berichtet Annette Scherzinger, die in ihrer kurzen Zeit schon einiges bewegt hat. "Aber es gibt noch sehr viel zu tun", unterstreicht die Löffinger Kommunale Inklusionsvermittlerin. Bestätigt wird diese Einschätzung von ihren 16 Kollegen, die ebenfalls als Inklusionsvermittler tätig sind und sich nun zum Austausch trafen.

Um selbst zu erfahren, wie schwierig das Leben im Alter sein kann, hatten die Verantwortlichen einen Alterssimulationsanzug dabei. Sebastian Vogel aus Stegen schlüpfte hinein und war plötzlich um Jahre gealtert. Er sah sich Einschränkungen wie Gelenkversteifung, Kraftverlust, Hochtonschwerhörigkeit, visuellen Einschränkungen, oder solchen des Greifvermögens oder der Koordination ausgesetzt. "Eigentlich müsste jeder Bürger einmal in diesen Anzug schlüpfen, um sensibilisiert zu werden", erklärt Vogel. Oft fehlten einfach diese Sensibilisierung und das Bewusstsein in der Bevölkerung. Deshalb sei es wichtig, sich auszutauschen und ein Netzwerk zu knüpfen.

Annette Scherzinger aus Löffingen könnte sich einen Sporttag für Bürger mit und ohne Handicap vorstellen. Ein wichtiger Part des Treffens waren die Themen Infrastruktur, Netzwerke und die baulichen Begebenheiten. Wichtig sei auch, die Probleme sichtbar zu machen und dann die Konsequenzen zu ziehen, da waren sich alle 17 Kommunalen Inklusionsvermittler einig. Das große Ziel müsse für alle Gemeinden lauten: Es darf keiner ausgeschlossen werden.