Von links: Markus Jerominski, Peter Spiegelhalter Josef Tänzler, Albert Schneider, Albert Hauser, Josef Matt, Micha Bächle, Christoph Birkenmeier, Karlheinz Rontke, Anne Trotter und Lissy Rees. Foto: Gerold Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Infotafel einmal auf dem bekanntesten Pilgerweg / Nur Hüfingen ziert sich noch

Von Silvia Bächle

Hochschwarzwald (gb) Der Jakobusweg gehört zweifelsohne zu den berühmtesten Pilgerwegen des Christentums. Doch einzigartig ist der Himmelreich-Jakobusweg von Hüfingen nach Weil am Rhein, da dieser mittels der Infotafeln die kulturhistorische Geschichte aufleben lässt.

Nun wurden in einem feierlichen Akt die Infotafeln offiziell der Nutzung übergeben. Die Gemeinde Friedenweiler hatte die Ehre – etwa in Mitte zwischen Hüfingen und Kirchzarten – den Akt der Inbetriebnahme der Infotafeln zu gestalten. Obwohl der Start des Himmelreich-Jakobusweg in Hüfingen beginnt, konnte sich die Gemeinde als einzige auf dem 165 Kilometer langen Weg, bisher nicht entscheiden, eine Infotafel aufzustellen, bedauerte der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Peter Spiegelhalter. Doch gerade diese Infotafeln stellen auch die Verbindung der einzelnen Gemeinden mit dem Jakobusweg (landläufig Jakobsweg) dar und sind für die Pilger und Wanderer eine willkommene Orientierungen.

Der weitere Abschnitt bis nach Weil am Rhein soll bis Sommer 2015 mit solchen Informationstafeln ausgerüstet werden, so Spiegelhalter. Dass dieser Pilgerweg nicht nur für Wallfahrer interessant ist, sondern für die Gemeinden auch ein Mosaiksteinchen des Tourismus sein kann, davon ist Bürgermeister Josef Matt und sein Vorgänger Clemens Hensler aus Friedenweiler überzeugt. Anhand des Beispiels der Friedenweiler Klosterkirche, dem ehemaligen Kloster und der Klinik für psychosomatische Erkrankungen verband Matt diesen Gedanke zwischen Pilgern und Touristen.

Micha Bächle, Bürgermeisterstellvertreter aus Löffingen und Stadtmarketing- Leiter Karlheinz Rontke konnten dies anhand mehrerer Beispiele bestätigen. So hatte sich erst am Tage der Eröffnung ein zehnköpfiges Damenteam vom Kaiserstuhl auf den Weg nach Hüfingen gemacht, um den Himmelreich-Jakobusweg zu erkunden, allerdings fanden sie keine Starttafel in Hüfingen. Übernachtet wurde in Löffingen, eingekehrt in Friedenweiler.

"Pilgerwege sind Wege der Begegnungen und verändern die Blickwinkel", betonte bei der Einweihung Pfarrer Tänzler. Sein Kollege von der Christus-Gemeinde Markus Jerominski, freute sich dass die christliche Tradition des Pilgerns nicht nur eine Renaissance erfährt, sondern, dass der Pilgerweg vor der Haustüre beginnt. Dieser Himmelreich-Jakobusweg ist nicht neu und schon in Karten des Mittelalters zu finden. Ihn wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen hatten die Pilger- und Wanderfreunde, wie der verstorbene Peter Spiegel aus Löffingen, Erhard Trotter aus Teningen, Albert Hauser aus Titisee-Neustadt und Albert Schneider aus Kirchzarten die Idee diesen Pilgerweg wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rufen. Sie gründeten den Förderverein und weihten den Weg im Jahr 2010 ein. Betreut wird der "Baar-Hochschwarzwald-Pilgerweg" seither vom Schwarzwaldverein.

99 Prozent des Jakobswegs, der sich durch ganz Europa bis nach Santiago de Compostela führt, betreut der Schwarzwaldverein.

Die Idee der Infotafeln kam aus den Reihen des Fördervereins, der auch ein informatives Pilgerbuch mit Wegbeschreibungen herausgegeben hat.