Werden ausschließlich die für die Sicherung des Gebäudes erforderlichen Baumaßnahmen in Angriff genommen, müsste das Hallenbad in Dittishausen seine Pforten für Badegäste dauerhaft schließen. Sanierungsmaßnahmen, die auch den Badebetrieb weiterhin ermöglichen, fallen ungleich teurer aus. Auch bei Tauchern ist das Bad für die Ausbildung beliebt wie bei Denis Holinje (von links), Michael Alle und Tauchlehrer Joachim Schmidt. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtwerke: Reine Gebäudesicherung bedeutet Schließung / Offenhaltung nur mit hohen Sanierungskosten

Das Hallenbad in Dittishausen hat das Zeug dazu, zum größten Investitionsbrocken zu werden, den die Stadtwerke Löffingen im kommenden Jahr stemmen müssen.

Löffingen. Das geht aus dem Entwurf des Wirtschaftsplans 2018 vor, den Stadtkämmerer Artur Klausmann dem Gemeinderat jüngst erläuterte. Rund 800 000 Euro sind im Vermögensplan für die bauliche und technische Sanierung des Hallenbades ausgewiesen. Grundlage dafür ist ein Gutachten inklusive Kostenschätzung des Fachbüros Maier aus Donaueschingen.

Neben dieser Vollsanierung gibt es noch zwei weitere, weniger kostenträchtige Alternativen, deren günstigste allerdings mit einer Schließung des Hallenbades einhergehen würde. Der Gemeinderat wird seine Entscheidung, in welchem Umfang Sanierungsarbeiten angegangen werden, nicht zuletzt davon abhängig machen, wie hoch die Besucherfrequenz im Bad ist und von welchen Gruppen das Bad regelmäßig genutzt wird. Die Entscheidung steht bei der Verabschiedung des Wirtschaftsplans 2018 für die Stadtwerke, voraussichtlich Anfang nächsten Jahres, an.

Die günstigste Baumaßnahme zielt, wie Udo Brugger vom Stadtbauamt erläuterte, ausschließlich auf die in jedem Fall anstehenden Arbeiten zur Gewährleistung der Standsicherheit des Gebäudes und inkludiert die dauerhafte Schließung des Bades. Sie umfasst im Wesentlichen die Betonsanierung und die Erneuerung der Rohrleitungen für Trinkwasser und Heizung unterhalb des Schwimmbeckens. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 240 300 Euro.

Variante zwei beinhaltet über die Arbeiten zur Standsicherung des Gebäudes hinaus den Mindestaufwand für die Sanierung der bestehenden Schwimmbadtechnik. Mit rund 508 000 Euro würde dieses Sanierungspaket zu Buche schlagen, wobei das Hallenbad nach Abschluss der Arbeiten wieder von Badegästen genutzt werden könnte.

Variante drei kostet 725 000 Euro

Variante drei entspricht einer Komplettsanierung, bei der die Schwimmbadtechnik auf aktuellen Stand gebracht wird, Sanitäranlagen, Duschen und Umkleideräume erneuert und die Beleuchtung auf LED-Technik umgerüstet wird. Für dieses umfassendste Maßnahmenpaket ist laut Udo Brugger mit mindestens 725 000 Euro zu rechnen.

Dass grundsätzlicher Sanierungsbedarf im Hallenbad Dittishausen besteht, räumte der Gemeinderat fraktionsübergreifend ein. Die erforderlichen Arbeiten zur Sicherheit der Standfestigkeit müssten "eher schnell als langsam" in Angriff genommen werden, könnten aber immerhin schrittweise erfolgen, erklärte Udo Brugger auf Nachfrage. Er wolle, so FDP/FW-Fraktionschef Werner Adrion, die Schließung des Bades nicht von vornherein ausschließen.

SPD-Fraktionssprecher Georg Mayer empfahl ebenso wie Bernd Behnke (CDU), nicht nur die Kosten im Blick zu halten, sondern auch die Nutzergruppen des Hallenbades, darunter Schul-, Behinderten- und Babyschwimmen.

Paul Wolber (FDP/FW) regte an, im Falle einer Schließung über einen Schuttle-Service zum Hallenbad in Hüfingen nachzudenken.

Allein in der Zeit von 1998, als die Betriebsführung für das Hallenbad vom Verkehrsverein Dittishausen auf die Stadt Löffingen überging, bis 2010 haben die Stadtwerke rund 485 000 Euro in das Bad investiert, darunter rund 200 100 Euro für den Innenbereich mit Sauna in den Jahren 2001 bis 2003 und rund 211 000 Euro für die energetische Sanierung im Jahr 2010. Dabei flossen Zuschüsse von rund 96 000 Euro, wie Stadtkämmerer Artur Klausmann dem Gemeinderat auflistete. Die jetzt neu anstehenden Investitionen könnten entweder durch eine Darlehensaufnahme auf dem Kapitalmarkt oder bei der Stadt, über einen Zuschuss der Stadt Löffingen oder durch eine Mischung aus Darlehen und Zuschuss finanziert werden.