Die Landfrauen sorgen bei ihrer Vorstellung einzelner Berufe beim Bunten Abend für viele Lacher. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Bunter Abend mit vielen närrischen Visionen / Gelungene Veranstaltung findet viel Beifall

Von Gerold Bächle

Wenn die Göschweiler Vereine zum Bunten Abend einladen, das wissen die Kenner, dass Taschentücher für die Lachtränen mitgenommen werden müssen.

Löffingen-Göschweiler. Dem Ruf einer gelungenen Veranstaltung mit hintersinnigen Sketchen, vergnüglichen Liedbeiträgen, sexy Tänzen, Lokalgeschehen und einer Menge heiterem Slapstick kamen die rund 50 Akteure auch heuer wieder nach.

Der Funke von der Bühne aufs Publikum schwappte über, was sich auch in der fantastischen Stimmung zeigte. Der Sportverein setzte auf Visionen 2020, und hier sprach sich Ortsvorsteher Manfred Furtwängler – der dann wohl Oberbürgermeister ist – für ein neues Stadion mit Wellnessbereich aus. Der Präsident des SVG, Walter Keßler, sah seine Mannschaft schon in der Champions-League. Schon jetzt hat sich Uli Hoeneß (Georg Spindler) als Manager angesagte, der bei den Wandertagen sogar die Würstchen spendieren will und auch Franz Beckenbauer (Philipp Schwörer) ist vom neuen Stadionsprecher total begeistert.

Selbst die Ansagen bargen herrliche Slapsticks und deckten manches Geheimnis auf, wie die beiden Putzfrauen (Monika Maier und Sonja Ketterer), der Papagei mit seinem Herrchen (Anette Dresel und Silke Dunkels) oder auch der Nachwuchs, ein echter Knaller mit Nikolas Winterhalder und Niklas Hummel.

Dass Göschweiler nicht nur sportliche, sondern auch musikalische Talente birgt, zeigte dieser Abend, als der "Hummel-Wangler-Express" durch die begeisterten Zuschauer zog. Direkt von der Piste an der Wacht zogen die "Skihaserl" zum Apres Ski, um sich vom Duo Petra Schonhardt und Gottfried Bernauer die Musikkracher von Gottfried Hummel um die Ohren fliegen zu lassen. Wer konnte da noch ruhig auf den Stühlen sitzen bleiben?

Dass in solch einer kreativen Gemeinde auch jegliche Berufsarten vertreten sind, versteht sich von selbst. Mit der typischen Körperbewegung eines Berufs warteten die Landfrauen auf. Das Leben der Landfrauen wird bald vorbei sein, zumal sie es mit "Mir reichts" und "ich bin der Boss" auch ganz klar ankündigten. In einer solchen Gemeinde wie Göschweiler schlummern doch manche Talente, so auch Bastian Bölle, der die Zuschauer "einfach für so ein Theater" manipulieren konnte, sich von der Birke bis zum Hund zu fühlen und zu handeln. Vor allem den frauen war das Schlangestehen vor der Damentoilette nicht unbekannt, eine Szene, die die Landjugend darstellte. Eine Augenweide für beide Geschlechter war ihr tänzerischer Auftritt. Neben dem Outfit überzeugten sie durch Fitness und Körperbeherrschung.

Löffingen-Dittishausen. Kurzweilig, unterhaltsam, mit sehr viel Ideenreichtum und Können gespickt, so servierten die Dittishauser Vereine (Sportverein, Musik, Landfrauen, Geißenzunft) den Bunten Abend im voll besetzten Haus des Gastes.

Schon von Beginn an sorgten die Musiker für tolle Stimmung, die von ihnen am Schluss mit einem fantastischen Finale fast zum überkochen gebracht wurde. Den zahlreichen Narren wurde ein großes Spektrum närrischer Fantasien geboten, so beispielsweise von Carola Vogelbacher: Ganz nach dem Motto "Frau muss sich nur zu helfen wissen", stand die junge Stadtfrau bei der Zugfahrt keineswegs den Männern hinterher. Warum brauchen die Damen Puder – Mehl funktioniert auch. Anstelle von Lidschatten kann Schuhcreme benutzt werden, statt Lippenstift Marmelade und statt eines Kammes eine Klobürste Verwendung finden.

Ohne Worte sorgten Carola Vogelbacher, Nadine Benz und Ilona Meister für Lachtränen. Zugabe forderte das Publikum beim Auftritt der beiden Musik-Genies Alexander Maier auf der Gitarre und Roland Vogelbacher mit dem Bass. Die beiden Wirtshus-Musikanten hatten mit dieser Resonanz wohl nicht gerechnet und so musste ihr Song eben in einer Nuance schneller als Zugabe herhalten.

Als Star auf der Bühne hat sich Florian Herberger schon öfters bewiesen. Nun trat er gleich zwei Mal in Erscheinung. Bereits beim Öschabend sorgte er mit seinen sprechenden und schlauen Tieren für Furore. Als Pit der Seemann zeigte er erneut mit seinen sechs singenden Kakerlaken beim Zuschauerspiel sein schauspielerisches Talent.

Die SVD-Damen hatten wie immer die Lösung, dieses mal für das Knöpfle-Areal, welches in einen neuen Fitness-Tempel umfunktioniert werden soll. Hierzu wurde extra Fitnesslehrerin Tante Onka engagiert. Die Fußball-Mädchen ließen trainieren, denn wer die nächste Weltmeisterschaft gewinnen will, braucht nur noch zu spielen. Die Hexen griffen das Thema öffentliche Toiletten ohne Klo-Papier auf. Ein Kollege hatte eine zündende Idee. Mit viel Witz und Humor führten die beiden "alten Hasen" Wilfried Bürer und Rolf Burkard durchs Programm.

Löffingen (gb). Seit 1961 steht der Löffinger Hexenball für jeden Narr auf dem Terminkalender. So treffen sich Narren im Alter zwischen 18 und 80 Jahren aus ganz Süddeutschland und selbst aus der Schweiz, Österreich und Frankreich kommen regelmäßig Besucher.

Das Besondere ist die typische Atmosphäre in der Festhalle, auch durch die beiden Live-Bands, die Löffinger Musikanten und die Piccolos. Es gibt keinen Besucher, der nicht in ein kreatives oder auch gruseliges Fasnetkostüm gekleidet ist. Aufwendige Barock-Kleider, fantasievolle Arielles, blaue Schlümpfe bis zu gruselige Figuren sind hier zu finden.

"Total verhexte" Angebote steigern das Vergnügen

Nach wie vor ist die Hexenrutsche von der Empore bis in den Saal beliebt. Egal ob Eintrittsbändel – dieses Mal ein Hexenstrumpf – oder das kulinarische Angebot, alles war "total verhext". Für die Sicherheit sorgte eine strenge Einlasskontrolle, die Hexen-Securety und auch die Polizei war mit gleich mehreren Personen im Einsatz. Das DRK war für Notfälle gerüstet, sogar mit einem eigenen Raum. Erfreulich viele Narren ließen ihr Auto stehen, sich abholen oder mit dem Taxi nach Hause fahren.

Doch bevor es dahin ging, wurde Halt im Feuerwehrgerätehaus gemacht, denn dort wartet das Katerfrühstück.