Ab 2018 produziert die Firma Grieshaber, bisher mit Sitz in Eisenbach, in Löffingen auf dem Hogg-Areal. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Firma Grieshaber zieht nach Löffingen in die Gebäude der ehemaligen Firma Hogg

Mit der Firma Grieshaber aus Eisenbach zieht ein weiteres Traditionsunternehmen ins Baarstädtchen und bringt wieder neues Leben rund um das ehemalige Studer-Revox-Gebiet. Dass das Unternehmen ausgerechnet nach Löffingen zieht, hat zwei wesentliche Gründe.

Löffingen. Alle 70 Mitarbeiter sollen Anfang kommenden Jahres ins ehemalige Areal der Firma Hogg mitgenommen werden.

Im August wurde die auf dem Eisenbacher Höchst angesiedelte Feinmechanik Grieshaber bekanntlich im Rahmen einer Nachfolgelösung vom Schweizerischen Verzahnungsspezialist Christ und Heiri AG mit Sitz in Selzach übernommen. Das Unternehmen mit der Kernkompetenz im Verzahnen, Drehen und Strehlen wird mit der Übernahme ein Teil der Christ und Heiri Gruppe.

"Der Zusammenschluss verbessert das Leistungsangebot und ermöglicht einen engen Austausch von Wissen und Erfahrungen um den Kunden bestmögliche Lösungen zu bieten", erklärt der neue Geschäftsführer von Grieshaber, Thomas Seeler.

Mit der Übernahme geht in Eisenbach eine 130-jährige Firmengeschichte zu Ende. Der bisherige Miteigentümer und Geschäftsführer Michael Grieshaber wird dem Unternehmen weiterhin als Berater zur Verfügung stehen. Für die Kunden, so Olivier Brunner und Thomas Seeler die operativen Leiter der Christ und Heiri Gruppe, werde es keine Veränderung geben. Auch der Name und die Struktur von Grieshaber Feinmechanik sollen erhalten bleiben.

Die Übernahme ging von Michael Grieshaber aus. Der 58-Jährige Geschäftsführer wollte für das Unternehmen eine sichere Zukunft haben. "Dafür war ein Investor notwendig, den wir nun gefunden haben", betont Michael Grieshaber. Mit dem Schweizer Unternehmen habe man schon länger zusammengearbeitet und die Firma als kompetenten und innovationskräftigen Partner kennengelernt. "Damit kann ein attraktives und weltweit führendes Verzahnungsunternehmen geschaffen werden", erklärte Michael Grieshaber.

Maschinenpark umfasst insgesamt 66 Maschinen

Bewusst habe man Löffingen als Standort ausgesucht, weil man dort in den neu gestalteten Hallen genügend Platz finde. Da die angemieteten Räumlichkeiten auf einer Ebene sind, sei auch ein effektiveres Arbeiten möglich. Entsprechend könne man auch neue Maschinen gut unterbringen. Der Maschinenpark umfasst derzeit 23 Drehautomaten und 43 Verzahnungsautomaten und Mikroverzahnungsmaschinen.

Das bisherige dreistöckige Gebäude in Eisenbach sei für die Arbeitsabläufe nicht ideal gewesen. Ein wesentlicher Punkt sei auch die gute Anbindung an die Bundesstraße 31, wobei auch die Bahnverbindung nicht außer Acht zu lassen sei, vor allem nach dem geplanten Ausbau zwischen Villingen und Freiburg.

Der Jahresumsatz des bisherigen Schwarzwälder Unternehmens lag bei zehn Millionen Euro bei 70 Mitarbeitern. Das schweizerische Unternehmen legt 15 Millionen Franken (13,1 Millionen Euro) mit nur 20 Beschäftigten vor. Grieshaber mit der Produktionsstätte in Eisenbach und Mexiko deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Dreherei, über die Verzahnerei bis zur Fertigung und Montage von Baugruppen ab. Kunden kommen vor allem aus der Automobilbranche, der Gebäudeautomation, dem Getriebebau sowie der Mess- und Regeltechnik.

Geplant ist, in den Löffinger Räumlichkeiten im Schichtbetreib sieben Tage rund um die Uhr zu produzieren.

Mit der Neuorientierung wurde auch die Führung neu geordnet. Oliver Brunner und Thomas Seeler sind zukünftig gemeinsam für die operative Leitung der Christ & Heiri Gruppe verantwortlich. Der neue Chef in Eisenbach und Löffingen ist der 47-jährige Betriebswirt und Master of Business Administration Thomas Seeler. Der bisherige Miteigentümer und Geschäftsführer Michael Grieshaber bleibt dem Unternehmen als Berater erhalten.