Bürgermeister Josef Matt und Petra Rosenfelder präsentieren die ersten Ergebnisse der Bilanzwerkstatt. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Als kleinste von 22 Kommunen für Projekt ausgewählt / Überalterung großes Thema

Friedenweiler (gb). Die Einwohnerzahl geht zurück, die Altersstruktur ist im Umbruch und auch das gesellschaftliche Verhalten ändert sich. Dies allem Rechnung zu tragen und der Gemeinde auch in Zukunft Selbstständigkeit und Attraktivität zu bieten, dafür wurde in Friedenweiler eine Bilanzwerkstatt gegründet.

Der Ort mit den Ortsteilen Rötenbach, Friedenweiler und Kleineisenbach hatte sich beim Kommunalen Managementverfahren beworben und wurde als kleinste von 22 Kommunen für das Projekt ausgewählt. Die Projektgruppe der Bilanzwerkstatt mit Bürgermeister Josef Matt an der Spitze hatte zunächst die bisherigen demografie-, familien- und generationsbezogenen Aktivitäten bilanziert. Die Ausgangssituation stellt sich mit einem ständigen Rückgang der Einwohnerzahl von 2200 auf nun 1928 dar, wobei die Überalterung bis ins Jahr 2030 deutlich zunehmen wird. Seit Jahren belastet die Gemeinde eine strukturelle bedingte schwache Finanzkraft, sodass nachhaltige Expansionsmaßnahmen nur schwer realisiert werden können. Ob die derzeitige Infrastruktur auch weiterhin erhalten werden kann ist somit fraglich. Dies wäre zum einen die Grundschule mit derzeit 75 Schülern und ein Kindergarten mit Kleinkindbetreuung. Ein großes Plus dagegen ist das bürgerschaftliche Engagement. Bestes Beispiel hierfür ist der Dorfladen oder die Benedikt-Winterhalder-Halle, aber auch die engagierte Vereinsarbeit.

Dieses Engagement zeigt sich auch bei der Bilanzwerkstatt, hinter der viele Bürger stehen. Aus der Stärken- und Schwächen-Analyse sind bereits zahlreiche Ideen entstanden, welche eine Chance für die Zukunft der Gemeinde sein könnten. Ein Ziel, die Einwohnerzahl zu halten und junge Familien den Zuzug zu erleichtern, ist die Grundlage von Betreuungsmöglichkeiten für Kinder.

Der Arbeitskreis mit Josef Matt, Schulleiter Heiko Geng und Sachbearbeiterin Petra Rosenfelder haben die Umfrage der Eltern ausgewertet und laden demnächst zu einem weiteren Treffen ein. Die guten Erfahrungen der Ganztagsbetreuung mit Mittagstisch möchte man für die Grundschule umsetzen sowie Kindergarten und Grundschulbetreuungszeiten gleich setzen. Dieser familienfreundliche Gedanke setzt sich auch in einer geplanten Spiel-Werkstatt, einem Jugendgemeinderat, Bonus für kinderreiche Familien, annehmbare Grundstückspreise auch für Fremde und vielen weiteren Ideen um. Die Handlungsfelder greifen auch die Verbindung der Ortsteile miteinander oder die Standortfaktoren auf. Derzeit läuft eine schriftliche Bürgerbefragung, im kommenden Jahr soll eine Zukunftswerkstatt die Möglichkeiten der Gemeinde darstellen. Hier sollen die Ergebnisse aus der Bilanzwerkstatt vorgestellt werden.