Gemeinderat diskutiert intensiv über Entwurf / Projektplanerin stellt Ausgangssituation und Potenziale vor

Von Rainer Bombardi

Löffingen. Der Gemeinderat diskutierte intensiv über das von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung erstellte Sicherungs- und Entwicklungskonzept für das Stadtzentrum Löffingen.

Er erachtete einen Beschluss zur Umsetzung des Konzepts als zu ambitioniert. Die kommenden drei Wochen sollen daher genutzt werden, um innerhalb der Fraktionen über eine erneute Vergabe eines Entwicklungskonzepts für die Kernstadt zu beraten.

Bürgermeister Tobias Link appellierte, in einem neuen Konzept den Innenstadtbereich und die weitere Nutzung des ehemaligen Bauhofareals als eine vielversprechende Basis einer zukünftigen Entwicklung des Gewerbes zu betrachten.

In ihrer Präsentation diskutierte Projektplanerin Gabriele Ostertag die Ausgangssituation in der Löffinger Innenstadt, auf deren Grundlage sich weitere Vorteile und Potenziale herausarbeiten lassen. Sie berichtete von einem ganzheitlichen Ansatz unter Beteiligung der betroffenen Akteure und sicherte eine umsetzungsorientierte Arbeitsgrundlage zur städtischen Entwicklung zu. Die Dauer der kompletten Analyse und Bewertung der Ausgangssituation schätzte sie auf mindestens zehn Monate und ein Gesamthonorar von 23 500 Euro an, das im Haushalt 2015 wirksam wäre. Das Konzept hört sich gut an, so war es auch bei den beiden vorangegangen Projektplanungen, zeigte sich Stadtrat Werner Adrion (FDP) skeptisch.

Ein Konzept allein kann das Einkaufsverhalten nicht beeinflussen und hat wenige Auswirkungen auf die Investitionskraft der Gewerbetreibenden, mahnte Rudolf Gwinner (FDP). Enttäuscht zeigte er sich über das geringe Interesse der Einzelhändler, die in der Gemeinderatssitzung mehrheitlich fehlten.

Optimistischer regierten Micha Bächle und Manfred Furtwängler (beide CDU) auf die erneute Analyse zur Optimierung der innerstädtischen Entwicklung. Martin Lauble appellierte an ein Umdenken im Gemeinderat. "Wir müssen derartigen Konzepten gegenüber aufgeschlossener sein und nicht zu schnell und zu viel erwarten."

Georg Mayer (SPD) forderte, die Meinung der Bürger in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Ostertag stimmte ihm zu. Aus eigener Erfahrung riet sie von einer Bürgerbeteiligung in Arbeitskreisen ab. Diese Prozesse seien meist spannend, aber führen selten zu Lösungen, bemerkte die Projektleiterin.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Anna-Lena Kettenhofen wird Ostertag während der gesamten Dauer das Projekt, gegebenenfalls unter Beteiligung von Fachleuten, begleiten. Die Zukunft des alten Bauhofareals bezeichnete sie als einen der Eckpfeiler der weiteren Innenstadtentwicklung. Jedoch liegt das Potential der Stadt eindeutig im Gewerbegebiet, fügte sie hinzu.