Mit derzeit 34 Jugendlichen ist die Löffinger Wehr gut aufgestellt. Doch reicht das für die Zukunft, wenn die Jugendlichen in anderen Orten studieren oder einen Ausbildungsplatz finden? Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Tagesbereitschaft Dittishausen ist gerade noch zu bewältigen / Kommandanten werben um den Nachwuchs

Von Gerold Bächle

Löffingen. Zehn bis 15 Minuten vom Notruf bis zum Eintreffen am Notfallort – so möchte es gern der Gesetzgeber in Baden-Württemberg. Doch in Dittishausen ist man etwa bei der Tagesbereitschaft schon an der untersten Grenze des personell Machbaren angekommen. In Löffingen wird deshalb stets die Gesamtwehr alarmiert.

Grund: Immer mehr Wehrmitglieder arbeiten auswärts. Für die Zukunft schlechte Aussichten. Ein Appell kam dieser Tage von Abteilungskommandant Dietmar Buchmeier aus Dittishausen.

Schon jetzt sei man in Dittishausen selbst bei der Tagesbereitschaft an der untersten Grenze angekommen, sagte Buchmeier. Aufgrund der geringen Mitgliederzahl von 22 Aktiven, die fast alle in der Ü 40 zu finden sind, sowie der Tatsache, dass die meisten Wehrmänner auswärts arbeiten, sei bereits jetzt schon die Tagbereitschaft nur mit Unterstützung der Gesamtwehr möglich.

Als Buchmeier 1997 als Kommandant gewählt wurde, seien noch 29 Mann bei den Aktiven gewesen, danach hätte sich die Zahl sogar bis auf 31 erhöht. Buchmeier appellierte an alle Bürger, sich doch der Aufgabe der Feuerwehr zu stellen, dies gelte auch für Erwachsene.

Nur mit Quereinsteigern könne das derzeitige Tief überwunden werden. Dabei zählt Buchmeier auch auf die Dittishauer Frauen, die jederzeit willkommen sind. Doch auch Menschen ab 65 plus sind gefragt. Bestes Beispiel hierfür sei Gerhard Pfeifer, der noch immer Feuerwehrdienst leistet.

Derzeit seien acht Jugendliche bei der Jugendfeuerwehr. Doch ob sie später alle in die Wehr eintreten, ist fraglich – vor allem wenn der Weg des Studiums oder der Beruf sie von Dittishausen wegführt. Hinzu kommt, dass es im Baarstädtchen zahlreiche Vereine gibt und Kinder und Jugendliche eine große Auswahl haben.

Daher appellierte Dietmar Buchmeier vor allem an die Eltern, ihre Kinder für die Feuerwehr zu begeistern. "Die Feuerwehr könnte parallel zu einem Verein laufen", meint der Abteilungskommandant.

Das Problem hat Dittishausen nicht alleine, sondern es setzt sich in vielen Abteilungswehren fort. Gesamtkommandant Ernst Fechti machte es deshalb auch zum Thema bei der Sitzung in Löffingen. Die Jugendfeuerwehr selbst ist mit 34 Mitgliedern aus allen Abteilungen eine große Chance, doch reicht diese in Zukunft?

Der Gedanke einer Kindergruppe in der Jugendfeuerwehr ist deshalb nicht von der Hand zu weisen. Doch dafür benötigt man auch eine entsprechend ausgebildete Person. Eine richtige Kindergruppe erfordert eine personelle Betreuung, sagt Gesamtkommandant Ernst Fecht. Seppenhofen und auch die Gesamtfeuerwehr konnte auf Sandra Schwörer zurückgreifen, die im Kindergarten Firlefanz regelmäßig Brandschutzerziehung für die Kinder anbietet.

Auch in den anderen Abteilungswehren werden immer wieder Besuche der Feuerwehr in den Kindergärten und Schulen angeboten, um den Kindern im Notfall die Angst vor den "vermummten" Atemschutzträgern zu nehmen.