Fastnacht: Stefan Fritsche wird getauft / 13 verunstaltete Nachkommen

Löffingen-Dittishausen. In Dittishausen lodert am Samstag wieder das Feuer der Taborhexen. Kurz nach 19 Uhr entzündet Oberhexe Roland Scholl den Holzstoß in der Dorfmitte. 23 Jahre alt sind die Taborhexen, deren Ursprung auf einer alten Sage beruht. Um die Jahrtausendwende zwischen 18. und 19. Jahrhundert soll am Rande des Berges "Tabor" ein altes Weib gehaust haben. Nach den Erzählungen soll dieses Weib vom Teufel besessen gewesen sein. Deshalb wurde sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Was keiner wusste, das alte Kräuterweib hatte 13 verunstaltete Nachkommen, welche wegen ihres Aussehens und ihrer Kleidung die Hexen vom Berge "Tabor" genannt wurden. In den Wintermonaten kamen sie in die Nähe des Orts, um nach Nahrung zu betteln.

Am Samstag wird der Hexenkoch seine Hexen ebenfalls von Haus zu Haus schicken, die um Nahrung betteln sollen. Alles was hier zusammen kommt, landet im großen Kochtopf. Dieses Mal sollen die 13 Hexen für die kalte Jahreszeit und die Fastnachtstage sammeln. Während des Kochens tanzen die Hexen um das Feuer und versuchen somit die bösen Geister und Dämonen zu vertreiben.

Nach dem Hexenmal, das mit der Hexenpyramide einen optisch beeindruckend Abschluss findet, wird in diesem Jahr die Neu-Hexe Stefan Fritsche getauft. Wie aus der Geschichte bekannt, hatte das alte Kräuterweib 13 verunstaltete Kinder und die Oberhexe 13 Taborhexen.

Mit der Neuhexe ist somit die maximale Hexenzahl wieder erreicht, so Daniel Baumann. Laut der Satzung dürfen auch nur Männer über 25 Jahre in die Hexengruppe aufgenommen werden.

1994 haben Michael Baumann, Thomas Bayer, Güner Birdüzer, Dieter Hasenfratz, Klaus Hilpert, Klaus Scholl und Rolf Scholl gegründet. Nach diesem Spektakel im Fackelschein gibt es eine Glühweinparty. Um die Veranstaltung nicht zu gefährden, wird die Ortsmitte am Samstag ab 10 Uhr für den Verkehr gesperrt.