Stillleben präsentiert derzeit der Löffinger Kunstverein in der Städtischen Galerie mit Werken des französischen Künstlers Patrick Gall. Bürgermeisterstellvertreter Dieter Köpfler (von links), Laudatorin Elena Romanzin, die Vorsitzende des Kunstvereins Silvia Bächle und Künstler Patrick Gall stehen vor dem ausgezeichneten Bild "Cocktail chez Mademoiselle". Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunstverein: Werke von Patrick Gall / Alltägliche Objekte ins richtige Licht gesetzt

Patrick Gall ist ein französischer Künstler, den man vergeblich in den neuen Medien sucht.

Löffingen. Lediglich seine mehrfachen Auszeichnungen, etwa vom Grand Prix des Salon in Illfurht, den Publikumspreisen aus Cernay, Zillisheim und Pulversheim sowie die mehrfachen Auszeichnungen beim Grand Salon in Wehr unterstreichen die Qualität seiner künstlerische Arbeit.

16 Gemälde Galls, vorwiegend Stillleben, sind derzeit in der Städtischen Galerie in Löffingen zu bewundern. "Es ist uns eine große Freude, die erste Einzelausstellung von Patrick Gall hier in unserer Städtischen Galerie zu eröffnen", freute sich die Vorsitzende des Kunstvereins, Silvia Bächle.

"Auch die Stadt ist sehr froh, einen solch engagierten Kunstverein zu haben, der mit unterschiedlichen Künstlern eine große Bandbreite der Kunst dem Bürger nahe bringt. Doch vor allem ist die Kunst auch ein wichtiges Kommunikationselement", erklärte Bürgermeisterstellvertreter Dieter Köpfler.

"Abstrakt liegt ihm nicht, dafür Stillleben meisterlich", so die Vorsitzende. Untermauert wurde dies durch die Laudatio von Elena Romanzin. Die italienische freischaffende Künstlerin, Dozentin und Kuratorin aus Wehr, bezeichnete Patrick Gall als einen Perfektionisten, wie seine Vorbilder Van Eyck, Memling und hauptsächlich die alten holländischen Meister. Auf den ersten Blick könnten die Gemälde von Patrick Gall durchaus auch von den alten Meistern stammen.

Die malerische Zeit von Patrick Gall habe das Tempo von einst: Nach den sorgfältigen Vorbereitungen des Substrats, mit mehreren dünnen Schichten Gips aus Meudon und Hasenlein (es ist eine sehr alte Rezeptur), gelte es Geduld zu haben, um diesen empfindlichen Prozess nicht zu stören, bis die Oberfläche des Malgrunds perfekt plan sei, so Elena Romanzin. Dann komme die Zeichnung, gefolgt von der Grisaille und den ersten Lasurschichten. Vor jeder weiteren Schicht respektiere Patrick Gall die natürlichen Trockenzeiten. Dies seien etwa zwei Wochen Wartezeit für jede einzelne Schicht, dabei können bis zur Fertigstellung bis zu 20 Schichten aufgetragen werden. Jede einzelne Schicht erhalte eine ganz eigene akribische festgesetzte Rezeptur, um das perfekte Zusammenspiel der Lagen zu garantieren. Auch dies erfordere viel Zeit, Arbeit und Disziplin.

Der Lohn sei eine Qualität wie bei den alten Meistern. Die Objekte sind alltäglich wie eine Zitrone, Trauben, Äpfel, Glasgegenstände oder ein Kartenspiel. Neben der Detailgenauigkeit ist da Licht ein wichtiger Protagonist in den Werken von Patrick Gall. Seine Malerei, gleich ob auf Holz oder Leinwand, verkörpere in jedem Bild die traditionellen Werte der alten Meister, so Elena Romanzin.

Mit der Ausstellung von Patrick Gall hat der Kunstverein einem französischen Maler mit Stillleben die Tore in der Städtischen Galerie geöffnet. Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Oktober geöffnet. Von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17.30 Uhr. Am Sonntag und Feiertag können die Werke von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr bewundert werden. Am Mittwochnachmittag und Samstag ist die Galerie geschlossen.