Wie es in der Lehrlingswerkstatt der Firma Mesa Parts GmbH in Lenzkirch zugeht und welche Vielfalt an Drehteilen dort hergestellt wird, erfahren CDA-Politiker direkt vor Ort (von links): Annika Wünsche (DGB), Bürgermeister Reinhard Feser, Elke Hannack (stellvertretende DGB-Bundesvorsitzende), Landtagskandidat Klaus Schüle, Julian Meyer, geschäftsführender Gesellschafter, Thomas Dörflinger (Bundestagsabgeordneter), Thomas Kranz (Produktionsteamleiter), Gabriele Schmidt (Bundestagsabgeordnete) und Martin Klimpel, Personalchef. Foto: Kerdraon Foto: Schwarzwälder-Bote

Politiker informieren sich bei Firma Mesa Parts / Drehteilspezialist bildet 48 junge Menschen aus

Von Angele Kerdraon

Lenzkirch. "Wir bringen es auf den Punkt – Ausbildung bei Mesa Parts". Damit wirbt der Lenzkircher Drehteilespezialist Mesa Parts GmbH in seinem Ausbildungszentrum um Lehrlinge.

Mesa bietet 48 Auszubildenden eine Lehrstelle mit beruflicher Zukunft. Einer der Gründe für die Delegation der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA) die Lenzkircher Firma auf ihrer sozialpolitischen Sommertour zu besuchen.

Zur Delegation gehörten die stellvertretende DGB-Bundesvorsitzende Elke Hanack, die CDU-Bundestagsabgeordneten Gabriele Schmidt und Thomas Dörflinger, CDU-Landtagskandidat Klaus Schüle sowie Lenzkirchs Bürgermeister Reinhard Feser.

Im Gespräch mit der Firmenleitung ließen sich die Politiker von Julian Meyer, geschäftsführender Gesellschafter von Mesa Parts, interessiert über die Problematik eines Betriebs im Hochschwarzwald informieren. Besorgt zeigte sich Meyer vor allem über die schlechte Wertschätzung der dualen Ausbildung seitens der Politik, die auf zunehmende Akademisierung setze. Dies sei seiner Meinung nach mit einer Abwertung der klassischen Ausbildungsberufe verbunden.

"Der Facharbeiterbrief ist ein unschätzbarer und wichtiger Bestandteil der deutschen Wirtschaft", untermauerte er. Meyer bedauerte, dass das bisher bewährte Ausbildungssystem regelrecht abgeschossen werde und fragte sich, warum die Politik das zulasse. Ähnlich sieht die Ausbildungssituation auch Personalleiter Martin Klimpel, der die betriebliche Berufsausbildung als ein wichtiges Fundament für die Belegung eines späteren Arbeitsplatzes innerhalb der Firma als zentrale Basis des Unternehmenserfolgs bezeichnete.

Weil Mesa Parts Drehteile und Baugruppen im hochqualifizierten Bereich hauptsächlich für die Autozulieferindustrie konzipiert und produziert, stehen die technischen Ausbildungsberufe wie Industriemechaniker im Vordergrund. Jährlich stellt die Drehteilefirma zehn Lehrlinge ein. "Oft ist es so, dass sie vorher bei uns ein Berufspraktikum absolviert haben", erzählt Ausbildungsleiter Andreas Lüber. "Viele davon kommen aus Lenzkirch oder der Region Bonndorf", informiert Lüber, selbst ein ehemalige Mesa-Lehrling, der die sich ihm anbietenden Aufstiegschancen wahrnahm. Ein wichtiger Aspekt für das Interesse an Lehrstellen sind Schulkooperationen. "Nachdem es in Lenzkirch voraussichtlich keine Gemeinschaftsschule mehr geben wird, sind wir gespannt, wie es weiter funktioniert", sagte Klimpel, der die Zusammenarbeit mit den Hochschulen Furtwangen und der dualen Hochschule in Villingen-Schwenningen lobte. Bürgermeister Feser appellierte, doch endlich funktionierende Schulmodelle für den ländlichen Raum zu entwickeln. Eine Erfolgsstory ist die vor zehn Jahren eingerichtete Lehrwerkstatt des Unternehmens, das um einen Neubau erweitert wurde. Bei einer Besichtigung konnten die Politiker dort begeisterte Schüler der Grundschule Göschweiler erleben, die angeleitet von Mesa Parts-Azubis an einem Vasenhalter feilten, den sie beim Schul-Sommerfest verkaufen wollten.

Die Mesa Parts GmbH ist ein Familienunternehmen in der vierten Generation. Es wurde 1896 gegründet. In Lenzkirch sind 500 Mitarbeiter (48 Lehrlinge) und in Tschechien 300 Mitarbeiter beschäftigt. Gefertigt werden Drehteile und Baugruppen im hoch qualifizierten Bereich wie beispielsweise für Kraftstoffeinspritzsysteme, Getriebe- und Motorsteuerungen, Fahrsicherheitssysteme, Turbolader, Lenksysteme und Hydraulikanwendungen. Die größten Kunden sind Bosch und Continental.