BLHV lädt am Sonntag zur Feier auf den Werne-Hof nach Reiselfingen / Erzbischof Burger zelebriert Gottesdienst
Von Gerold Bächle
Löffingen-Reiselfingen. "Ernten sichern unseren Wohlstand und hierfür gilt es Dank zu sagen", erklärt Elmar Kasper, Geschäftsführer der Bezirksgeschäftsstelle Freiburg des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV). In diesem Jahr wird das Erntedankfest in Reiselfingen auf dem Hof von Ursula und Michael Werne nächsten Sonntag gefeiert.
Im Mittelpunkt, so Kasper, stehe der Erntedankgottesdienst, den Erzbischof Stephan Burger zelebrieren werde. Erntedank verbindet die Kirche mit dem Beruf des Landwirts, der besonders auf das Wetter angewiesen ist. Obwohl es in diesem Jahr außergewöhnlich warm und trocken war, ist die Ernte gut. "Wir konnten sogar einen vierten Schnitt einfahren", sagt Junglandwirt und Ortschaftsratsmitglied Michael Werne. Für die 130 Stück Fleckvieh, darunter 70 Milchkühe, sei dies besonders gut.
Die Erntedankfeier soll neben der christlichen Tradition auch die Begegnung von Bauern und Konsumenten fördern. In Reiselfingen bei der 53-jährigen Hauswirtschaftsmeisterin und Unternehmerin Ursula Werne und ihrem 28-jährigen Sohn Michael (Landwirtschaftsmeister) hat der BLHV einen besonderen Ort gewählt. Die Wernes werden nicht nur ihre Hoftür für die Gäste öffnen, sondern auch die Voraussetzungen für den anschließenden Stehempfang bieten.
Angesagt hat sich auch BLHV-Präsident Werner Räpple, der wie Elmar Kasper über das Wachstum, die Witterung und den Ernteverlauf spricht, aber auch für einen kritischen Blick auf die schwindende Wertschätzung der Landwirtschaft Rede und Antwort stehen wird. Die Kulturlandschaft in Südbaden sei groß und brauche die Landwirte, nicht nur für die Versorgung, sondern auch für die Offenhaltung der Landschaft. Der Einblick der Nichtlandwirte in die Arbeit auf den Höfen könne hier sicherlich zu mehr Verständnis und mehr Ansehen der Landwirte beitragen, so der BLHV.
"Doch nicht jeder ist bereit, die Zusatzarbeit für eine Erntedankfeier auf sich zu nehmen", weiß Kasper. Für Michael und Ursula Werne, unterstützt von Siegfried Allgir, war es keine Frage, sie werden die Halle für den Gottesdienst und die Bewirtung herrichten. Auch Reiselfingen unterstütze diese besondere Aktion, so der BLHV-Ortsverbandsvorsitzende Josef Duttlinger und Ortsvorsteher Martin Lauble. Die Landfrauen werden nicht nur für Kaffee und Kuchen sorgen, sondern auch den Altar mit bunten Feld- und Gartenfrüchten schmücken und der Musikverein Reiselfingen sorgt für die musikalische Gestaltung.
"Wir freuen uns, dass gerade Reiselfingen in den landwirtschaftlichen Blickpunkt kommt", sagen die Wernes, die auch beim Jubiläum der Goris schon ihr Anwesen zur Verfügung stellten. Seit 1990 ist der Werne-Hof ein Bio-Betrieb mit 120 Hektar.
Neben dem Werne-Hof gibt es noch drei Vollerwerbslandwirte und zehn Nebenerwerbslandwirte in Reiselfingen.
