Rektor Gustl Frey hat vor Jahren den Sponsorenlauf für die Mädchenschule in Ghana mit ins Leben gerufen. Unser Bild zeigt ihn mit dem König von Jassikan Farouq Lawan. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

63-jähriger beliebter Pädagoge geht in Ruhestand / "Lehrer ist ein toller Beruf" / Jetzt wartet der Jakobsweg

Löffingen (gb). Mit dem Ende des Schuljahres geht auch die Ära von Gustl Frey zu Ende. Seit 20 Jahren bekleidete er das Amt des Rektors, dazu seit vielen Jahren auch das des geschäftsführenden Schulleiters. Nun wird der 63-jährige beliebte Pädagoge in den Ruhestand verabschiedet.

"Ich freue mich auf den neuen Lebensabschnitt, auch in der Gewissheit, meinem Nachfolger ein gut bestelltes Haus zu übergeben", sagt Gustl Frey. Dies ist unverkennbar, denn der Rektor hat nicht nur ein neues Schulhaus mitgestaltet, seine Fachkompetenz in der Dreifeldsporthalle mit eingebracht, die Ganztagsbetreuung eingeführt und die Einführung der Schulförderklasse mit begleitet, sondern vielen Jugendlichen das notwendige Rüstzeug für ihr Leben mitgegeben. "Lehrer ist ein toller Beruf, den ich mit Leib und Seele ausgeführt habe", äußert sich Frey begeistert. So verwundert es nicht, dass es im Schulhaus von überall her "hallo Herr Frey" ruft und die Kids angestürmt kommen, um dem Rektor "five" in die Hand zu klatschen oder ihm das Neueste zu erzählen.

"Ja, ich bin schon ein bisschen stolz auf meine erfolgreiche lange Strecke, die ich zurückgelegt habe", erklärt Frey.

Nicht nur als Pädagoge, sondern auch als Vorsitzender des Jugendfördervereins hat er sich für die offene Jugendarbeit und die Jugendsozialarbeit eingesetzt. "Ich werde mich auch weiterhin als Vorsitzender in diesem so wichtigen Verein einbringen", kündigt er an.

Gustl Frey, der in Göschweiler im Gasthaus Kranz aufgewachsen und im Albertus-Magnus-Internat in Rottweil sein Abitur gemacht hat, liebt die Arbeit mit Kindern und vor allem ihnen durch die Bildung eine Zukunft zu geben.

Seit 1977 setzt er sich für den Verein HSS (Hilfe für Afrika) ein und begleitete den Aufbau der Mädchenschule. "Nur durch Bildung haben die jungen Frauen in Ghana eine Zukunft", weiß Frey. Ungewöhnlich ist sicherlich auch seine Laufbahn, denn gleich drei Mal wurde er zum Rektor ernannt. 1994 als Rektor der Grund- und Hauptschule Löffingen, 2009 zum Rektor der Grund- und Werkrealschule Löffingen und nach der Gründung des Schulverbunds im vergangenen Jahr zum Rektor der Grundschule Löffingen mit Außenstelle Göschweiler.

Seit 1975, als er seine Lehrer-Karriere in der Förderschule in Titisee-Neustadt begann, bis heute habe sich die Schullandschaft mehrfach wesentlich verändert. Vor allem die Werkrealschule mit Einrichtung der Ganztagsschule, die Berufsvorbereitung, Fremdevaluation oder Schule mit Leitbild seien solche prägenden Einschnitte gewesen.

Auch wenn sich Gustl Frey nun als Rektor von der Schule verabschiedet, wird er weiterhin im Gemeinderat in Titisee-Neustadt aktiv sein, ebenso als Vorsitzender des Turnerbunds Löffingen. Er wird sich für die Mädchenschule in Afrika und im Jugendförderverein engagieren, sportlich mit seinem E-Bike die Natur erkunden und mit Ehefrau Dagmar auf Reisen gehen. Doch als erstes macht er sich auf den Jakobsweg. 300 Kilometer alleine von Leon bis Santiago de Compostela, um sich neu zu finden und wieder Demut zu lernen, wie er sagt.