Über 200 Bürger, darunter auch Gemeinderäte, kamen in die Festhalle, um sich über die drei möglichen Projekte auf dem alten Löffinger Bauhofgelände zu informieren. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Entwicklung: 200 Bürger hören zu / Pläne für Wohnen, Demenz-Dorf und Hotel

Das alte Bauhofareal bewegt die Gemeinde. Dies zeigte sich bei der Bürgerinformationsveranstaltung, bei der drei favorisierte Konzepte und die Investoren vorgestellt wurden.

Löffingen. Über 200 Bürger hörten den drei Konzeptbetreibern zu.

Wohn- und Hotelkomplex: Nicht nur das Bauhofareal bebauen, sondern dem Baarstädtchen neue Impulse zu geben steht hinter dem Konzept des Löffinger Architekten Jürgen Köpfler, des ehemaligen Profifußballers Martin Braun und des Geschäftsführers der Firma WST, Georg Willmann. "Die neue Nutzung soll die Stadt beleben und auch die Verkehrssituation verbessern", so Köpfler.

Das Trio, hinter ihnen steht ein Investor vom Feldberg, möchte die neue Nutzung auf drei Säulen stellen. So soll ein Hotel mit 100 Betten gebaut werden, ein Wohnkomplex mit 20 bis 24 Einheiten sowie eine Tiefgarage und zusätzliche Parkplätze.

Das konzeptionell völlig neue Projekt soll nicht nur das Herzstück der Kernstadt aufwerten, sondern auch den Tourismus und Löffingen als Sportstätte aufwerten.

Hotel im Ex-Farrenstall: In Löffingen mangelt es bekanntlich an Hotelbetten, was sich bei Großevents oder Sportveranstaltungen zeige. Mit 100 zusätzlichen Hotelbetten könnte man hier entgegenwirken. Im dreigeschossigen Hotel sind im Untergeschoss ein Hallenbad, im Erdgeschoss ein Restaurant mit Bar und darüber die Zimmer (jeweils 17 auf einer Etage) geplant. Auch drei Konferenzräume sind in diesen Konzept eingegliedert, was auch für Firmenveranstaltungen oder als Tagungsstätte das Plus für Löffingen sein könnte.

Wohneinheiten: Die zweite Säule ist die Wohnungseinheit mit fünf bis sechs Wohnungen. Das Gebäude in ökologischer Bauweise mit einheimischem Holz mit einer begrünten Dachfläche soll zum attraktiven Erscheinungsbild der Stadt beitragen. Hier sollen auch öffentliche Toiletten untergebracht werden. Angedacht ist hier auch eine ebenerdige Arztpraxis zu installieren.

Parkplätze: Die Parksituation verbessern und die Kirchstraße entlasten sollen die geplanten Parkplätze. 40 sollen in der Tiefgarage und 40 auf dem Areal gebaut werden.

Wohnkomplex: Auf 40 bis 50 moderne zeitgemäße Wohnungen setzt das Projekt, welches Architekt Jo Müller und Geschäftsführer Stefan Weißer von SWR (Büro für Bauleitung und Projektsteuerung) aus Villingen vorstellten. Der Gebäudekomplex mit vier Baukörpern soll landschaftsverträglich in den Übergang zum Innenstadtbereich gebaut werden.

Die Baukörper sind dreigeschossig geplant mit qualitativ hochwertigen Wohneinheiten, mit großen Terrassen und Dachvorsprüngen, welche sich in die Landschaft einfügen. Die energetisch auf dem neuesten Stand, mit Holzpeletts beheizten, mit viel Holz ausgestatteten und im leicht gehobenem Segment angesiedelten Wohnungen sollen von regionalen Baufirmen erstellt werden. "Partnerschaftliche Zusammenarbeit im Umkreis von 50 Kilometer ist uns wichtig", so die Planer.

Demenz-Dorf: Auf ein völlig anderes Konzept setzte Ute Kenyon, Inhaberin einer ambulanten Kranken- und Seniorenpflege aus Dortmund. "Wir schenken Ihnen ein Lächeln", so der Leitgedanke, und dieses Lächelns soll in das Gesicht der 44 an Demenz erkrankten Menschen gezaubert werden, die in kleinen Wohngruppen in vier Gebäudekomplexen in Zukunft in Löffingen leben könnten. Das "Demenz-Dorf" mit dem Freiburger Modell als Vorbild soll den Bewohnern ihre Selbstständigkeit erhalten und bei Bedarf Hilfe anbieten können. Senioren-WGs seien maßgeschneidert mit 24-Stunden-Betreuung, wobei für die Bewohner alles auf Mietbasis laufe. Mit diesem Projekt könnten 45 Arbeitsplätze geschaffen werden.