Zweimal pro Woche wird für die Wieberfasnet geprobt (sitzend von links): Katrin Jehle und Manuela Rogg, (stehend von links): Karola Vetter, Alexandra Scholl, Cornela Karvouniaris, Ulrike Rheiner, Doris Kaltenbrunn, Andrea Burger. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

TraditionSeit 1954 feiern Frauen ihren eigenen Fastnachtsabend

Löffingen (gb). 2014 wurde die schwäbisch-alemannische Fastnacht in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Löffinger Wieberfasnet steht bereits seit 1954 auf der Löffinger Fastnachtskulturliste.

Während die Frauenfastnachtstermine meist von den Landfrauen durchgeführt werden, hat in Löffingen der Mütterverein die Wieberfasnet eingeführt. Wenn man den "Alten Rittern" – so nennen sich die Gründungsdamen, die bis heute der Fastnachtskultur treu sind – zuhört, staunt man, mit welchen profanen Mitteln einst die Wieberfasnet durchgeführt wurden. Kreativität war deshalb schon immer gefragt. Obwohl die Löffinger Frauen in der örtlichen Fastnacht, wie bei den 20-ern oder der weiblichen Narrenpolizei schon integriert waren, schufen die Mütter der Wieberfasnet einen Fastnachtsabend mit Kultcharakter.

Damals wie heute verbindet dieser Abend alle Generation von 18 bis 80 Jahren. Traditionell findet die Weiberfasnet immer am Dienstag vor dem Schmotzige Dunschdig und immer in der "Linde" statt. Diese hat für den Wieberfasnetabend sogar eine eigene "Wieberfasnetkarte". Minimalst gelockert hat sich das Verbot der Herren an diesem Abend: heute dürfen neben Pfarrer und Vikar auch die Musiker männlich sein. Anfangs sorgten die Damen selbst für Musik.

Der Reiz der Wieberfasnet: Es gibt keine große Bühne mit Vorhang. Auf zwei mal drei Metern wird das Programm mit Sketchen, Gesang und Tanz aufgeführt. Zierl ist es, das Publikum ab dem Eintritt in den Saal mit zu integrieren. In diesem Jahr, so erklärt Uli Rheiner, die seit 1990 auf der Wieberfasnetbühne steht, ist es eine besondere Herausforderung. Gleich zwei Akteurinnen fallen aus Gesundheitsgründen ganz oder teilweise aus, und die Zeit bis zur Aufführung am Dienstag, 2. Februar, ab 20 Uhr ist ziemlich kurz. Doch von dem soll das Publikum nichts mitbekommen, denn absolute Priorität hat ein Programm mit großem Spaß- und Unterhaltungscharakter.

Cornelia Karvouniaris ist für die Choreografie des Schlusstanzes verantwortlich, die guten Geister hinter der Bühne sind Jutta Knöpfle und Rita Dietrich und Beate Hofmeier verwandelt die Showgirls von der alten Omi bis zum Vamp. Zum Team gehören Uli Rheiner, Silvia Bächle, Andrea Burger, Doris Kaltenbrunn, Karola Vetter, Katrin Jehle, Manuela Rogg, Alexandra Scholl und als Newcomerin Daniela Hepting.