Pause im Schatten: Stephan Reifsteck von der BRH Rettungshundestaffel Breisgau-Ortenau und sein Hund Susi. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Ungewöhnliche Szenen gab es in Löffingen, den Ortsteilen, Rötenbach, Hüfingen, Bräunlingen

Ungewöhnliche Szenen gab es in Löffingen, den Ortsteilen, Rötenbach, Hüfingen, Bräunlingen und Geisingen zu sehen: Männer und Frauen in Einsatz- oder Warnkleidung waren mit ihren Hunden an langen Leinen unterwegs und zogen suchend durch die Orte, auch durch den Löffinger Stadtwald.

Die BRH-Rettungshundestaffel Löffingen ist seit November 2016 eingetragener Verein. Vorsitzende ist Katja Franke (Trainer Fläche, Trümmer, Wasserortung, Mantrailen) mit ihren Hunden Hermes und Fea, Stellvertreter Stephan Rieger mit Wolfi (Mantrailen), Kassenwartin und Trainerin Mantrailen Susanne Rieger, Einsatzleiter (Trainer Fläche) Alexander Hermann und Schriftführerin Beate Schneider. Hinzu kommen sieben weitere Hundeführer sowie Peter Faller, der Verpflegungsbeauftragte.

Löffingen. Dahinter verbarg sich glücklicherweise keine echte Personensuche, sondern die vierten Schwarzwald Trailtage. Angehörige von Suchhundestaffeln übten hier miteinander und mit ihren speziell ausgebildeten Suchhunden die Personensuche anhand eines individuellen Geruchsträgers einer zu suchenden Person.

Trailtage: Zu dieser Veranstaltung mit Workshopcharakter hatte die BRH-Rettungshundestaffel Löffingen um ihre Vorsitzende Katja Franke eingeladen. Die Resonanz nach drei Tagen war eindeutig: "Es waren erfolgreiche Tage, mit intensivem Austausch und großem Trainingseffekt", zeigte sich Franke zufrieden. Die Trailtage standen unter dem Motto "miteinander trailen und voneinander lernen". "Es war ein sehr konstruktives Miteinander verschiedener Einsatzorganisationen, jeder hat vom Fachwissen des anderen profitiert", so Franke.

Teilnehmer: Gekommen waren an drei Tagen insgesamt rund 40 Mantrailer mit ihrem Spürhund und Einsatzkräfte aus verschiedenen Rettungshundestaffeln aus ganz Deutschland und der Schweiz, um an der anspruchsvollen Sucharbeit teilzunehmen. Die weiteste Anreise hatte Reiner Blödgen aus Dormagen. Er war schon vor zwei Jahren dabei und nahm gern die 520 Kilometer Anfahrt auf sich. "Hier stimmt einfach alles, neben den Trails selbst im anspruchsvollen Gelände auch die ganze Organisation, es macht einfach Spaß", sagte Blödgen, der in einem Unadinger Gasthaus übernachtete.

Sucharbeit: Der Personenspürhund verfolgt die Spur der vermissten Person bis zu mehreren Kilometer. Anhand eines Geruchsträgers, beispielsweise eine Mütze, ein Kleidungsstück oder ein Taschentuch, nimmt der Hund den Individualgeruch der vermissten Person auf und folgt ihrer Spur. Was für den Laien einfach aussieht, ist für den Hund mit seiner feinen Nase Schwerstarbeit.

Prüfungen: Durchschnittlich alle 18 Monate müssen sich die Hundeführer der verschiedenen Organisationen mit ihren Spürhunden entsprechenden Prüfungen stellen. Bis ein Hund zu einem Spürhund ausgebildet ist, dauert es zwei bis drei Jahre. Bei der Sucharbeit genauso wie bei Prüfungen, ist Teamarbeit zwischen Hund und Mensch und der Spaß für den Hund oberstes Gebot. Kaum erwarten konnten es die Hunde endlich suchen zu dürfen. "Den Spaßfaktor mit der guten Nase des Hundes zu verbinden, dies ständig auch zu trainieren, führt zum Erfolg – was im Notfall das Auffinden und die Rettung einer vermissten Person bedeutet", unterstrich der zweite Vorsitzende Stephan Rieger.

Austausch: Wichtige Aspekte solcher Trailtage sind der Austausch und die Kommunikationen der einzelnen Rettungshundestaffeln und die Zusammenarbeit der Teams.

Organisationsteam: Das Team um Katja Franke, Alexander Hermann, Susanne und Stephan Rieger hatte die vierten Schwarzwald Trailtage mit zahlreichen Helfern vorbereitet. Als Standort hatte man den Bereich des Waldbads gewählt, der von der Stadt Löffingen zur Verfügung gestellt wurde. "Hier war auch der Ausgangspunkt für die Suchaktionen", so Franke, die die unbürokratische Unterstützungen der Stadt- und Ortsverwaltungen hervorhob.