Angelika Brackrock vor ihrem Werk Behältnis. Foto: Manuela Klaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellungen: Kunstverein lädt zu Symbiosen der Genres / Vernissagen im Mai und September

Die Faszination von Farben und Formen, die Sprache der Elemente Holz, Metall und Stein, die Gegenüberstellung künstlerischer Werke oder die Begegnung mit den Künstlern selbst – all dies vermittelt der Kunstverein, der zu drei Ausstellungen einlädt.

Löffingen. Ganz bewusst wurde in diesem Jahr auf Einzelausstellungen verzichtetet, um immer zwei Künstlern die Möglichkeit zu geben, in einer gemeinsamen Ausstellung ihre Werke in ein besonderes Licht zu rücken und die Symbiose oder auch die Gegensätzlichkeit zweier Kunstgenres aufzuzeigen.

Das Kunstjahr 2017 eröffnen Alexander Weimann und Monika Rosenberger im Mai, im September präsentieren sich gemeinsam Erika Zehle und Angelika Brackrock. Das Kunstjahr wird mit der traditionellen Gemeinschaftsausstellung der Löffinger Künstler beendet.

Monika Rosenberger: Die Künstlerin wurde 1950 in Aalen geboren. Sie lebt heute in Überlingen. Die Werke der Kunstpädagogin entstehen im Atelier in Stockach. Erst nach der Pensionierung aus dem Schuldienst widmete sie sich intensiv der Malerei. In weiteren Studien, so an der Haller Akademie der Künste, der Europäischen Kunstakademie in Trier oder der Kunstakademie in Bad Reichenhall, hat Rosenberger ihre eigene Art gefunden, um den Besucher mit auf eine Reise durch Zeit und Raum zu nehmen.

Alexander Weinmann: Seine Werke bezeichnet Kunstexperte Helmut Bachmaier aus Konstanz so: "Für Alexander Weinmann geht es in seiner Kunst um die Rettung der Naturobjekte, die er auf elementarste Formen reduziert und dabei konserviert". Geboren wurde der Bildhauer in Freiburg. Er absolvierte ein Studium für Pädagogik und Kunst. In seinem Atelier in Singen entstehen Skulpturen aus Balken von Abbruchhäusern, aber auch aus Altmetall vom Schrottplatz. Der Sammler und Bewahrer, so bezeichnet sich Alexander Weinmann selbst, ist auch ein großer "Schaffer".

Angelika Brackrock: Die Kunstschaffende ist in der Bildhauerei und keramischen Skulptur-Szene zuhause. In Hamburg geboren, fühlt sich die 61-Jährige am Bodensee wohl. Ihre Vita zeigt die Ausbildung an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau, führt dann über die Gesellenprüfung als Goldschmiedin zur Bildhauerei. "Angelika Brackrock hat sich als herausragende Papier- und Textilkünstlerin profiliert", charakterisiert sie Thomas Hirthe. Vollendete Technik, subtiler Umgang mit Form, Stofflichkeit und Farbe und eine ironisch gebrochene Sicht auf scheinbar Natürliches zeichnen ihre ungewöhnlichen, plastischen Werke aus.

Erika Zehle: Ihr Lebenslauf beginnt in Berlin, führt nach Düsseldorf, Freiburg und Bonn und endet beruflich zunächst in der promovierten Zahnmedizintechnik. Die vierfache Mutter fühlte sich schon immer zur Kunst hingezogen, und so besuchte sie Kurse im Zeichnen schon während des Studiums, später folgten regelmäßige Kunststudien an der europäischen Akademie für bildende Kunst in Trier. Seit 1995 arbeitet Erika Zehle als freischaffende Künstlerin. Ihre Schwerpunkte liegen in der Malerei und seit 1999 auf Holzschnitten – beeindruckende Unikate, welche auf das "Dahinter" abzielen, das Ausloten aus der Tiefe.

Der Kunstverein Löffingen lädt gleich zu drei Ausstellungen ein. In der Städtischen Galerie werden vom 14. bis 28. Mai Monika Rosenberger und Alexander Weinmann abstrakte Malerei und im Dialog mit der Natur stehende Skulpturen gemeinsam präsentieren. Im September stoßen die die imposanten Holzschnitte von Erika Zehle auf die faszinierenden Arbeiten der papier- und Textilkünstlerin Angelika Brackrock. Mit der Gemeinschaftsausstellung der Löffinger Künstler im Gebertsaal wird das Kunstjahr 2017 beendet.