Die Musiker zunächst als Kartoffelbauern, dann als Gastgeber: Am Wochenende lädt der Musikverein Reiselfingen zum dreitätigen Herdepfelfescht ein. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Zum dreitägigen Herdepfelfescht lädt der Musikverein Reiselfingen von Samstag bis Montag,

Zum dreitägigen Herdepfelfescht lädt der Musikverein Reiselfingen von Samstag bis Montag, 26. bis 28. September, ein. Start ist am Samstag um 16 Uhr. Um 21 Uhr werden die "Baaremer Luusbuäbä" auftreten. Am Sonntag wird das Fest um 11 Uhr mit dem Musikverein Hofweier, Oberbränd und Bachheim eröffnet. Zum Festausklang am Montag ab 16 Uhr ist die Gruppe "Most – Musik ohne Strom" zu Gast. Sie spielt ab 18 Uhr, um 19 Uhr wird die große Tombola verlost.

Von Gerold Bächle

Löffingen-Reiselfingen. Alle zwei Jahre dreht sich beim Musikverein Reiselfingen beim "Herdepfelfescht" alles um "tolle Knolle". Doch nicht nur Gaumenfreuden stehen am Wochenende, 26. bis 28. September, im Mittelpunkt, auch Musik wird hier geboten.

Das "Herdepfelfescht" ist auch im Hochschwarzwälder "Blosmusik Feschtival-Kalender" – er dauert noch bis 25. Oktober -– verankert. Es ist der Auftritt der "Baaremer Luusbuäbä" am Samstagabend der eine junge, freche Seite der Blasmusik zeigt. Die 13 Musiker von der Baar sorgen mit ihrer fetzigen Blas- und Unterhaltungsmusik, gespickt mit Gesang, für einen spektakulären Auftritt.

Angesagt haben sich auch die Musikvereine Hofweier, Oberbränd und Bachheim und die Gruppe "Most - Musik ohne Strom". "Wir zeigen damit wie vielfältig Blasmusik sein kann", erklärt der Vorsitzende des Musikvereins Reiselfingen, Guido Kaltenbrunn, der gleichzeitig der Vizepräsident des Blasmusikverbands Hochschwarzwald ist.

Beim "Blosmusik Feschtival" kommen nicht nur unterschiedliche Musikstile zum Tragen, Musik wird auch mit anderen Künsten und Brauchtum vereint.

Die Musiker selbst haben die "Herdepfel" gepflanzt, haben gejätet und zuletzt geerntet. Einmal mehr hatte Thomas Engesser seinen Acker zur Verfügung gestellt. Kartoffelexperte und Musiker Franz-Josef Mayer hat sich für vier Sorten, die besonders für den Reiselfinger Boden geeignet sind, entschieden. Einmal die vorwiegend festkochende Gala, die festkochende Belana, die mehlige Afra und die vorwiegend festkochende rote Laura. Von Südamerika brachte der spanische Eroberer Francisco Pizarro im 16. Jahrhundert die Kartoffel aus den Anden nach Europa. Die Kartoffel war gerade in Hungerszeiten wichtigstes und manchmal einziges Nahrungsmittel. Wie toll die Herdepfel, so der alemannische Ausdruck, schmecken, können die Besucher beim Fest erfahren. Eine reichhaltige Speiskarte rund um die Kartoffel, dazu Herdepfelbrot und ein Herdepfelmarkt sorgen für den kulinarischen Genuss. In einem alten Kartoffeldämpfer werden die Kartoffeln wie anno dazumal gedämpft, Dirigent Markus Bölle wird sich als Kartoffelbrot-Bäcker präsentieren und so mancher Musiker wird sich als Kartoffelkoch-Spezialist in Szene setzen.

Ebenfalls am Wochenende lockt "Blech meets Bauchspeck" in Friedenweiler, mit Schlachtplatte und dem Improthater "Ungeniert" am Freitagabend. Der "Blosmusik Feschtival-Kalender" geht dann mit der Unadinger und Bachheimer Kilbig im Oktober im Ösch weiter.