Konrektorenstelle erregt die Gemüter

Von Thomas Schröter

Löffingen. Was die Schaffung einer Konrektorenstelle an der Löffinger Grundschule anbelangt, fühlen sich Bürgermeister, Stadtverwaltung und Gemeinderat von Schulamt und Kultusministerium richtiggehend hinters Licht geführt.

Mit der Schaffung der Konrektorenstelle sei frühestens ab dem Schuljahr 2017/2018 zu rechnen, beschied das Schulamt dem Löffinger Bürgermeister Tobias Link auf eine Anfrage hin, wie er bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ausführte. Angeblich ständen für die Konrektorenstelle keine Haushaltsmittel zur Verfügung, auch nicht aus dem unlängst verabschiedeten Nachtragshaushalt.

Was Bürgermeister und Gemeinderat an der Situation ganz besonders ärgert: Bei der im Herbst 2013 eingeleiteten und 2014 genehmigten und umgesetzten Neustrukturierung der Löffinger Grundschulen wurde aus der vorher eigenständigen Grundschule Göschweiler eine Außenstelle der Grundschule Löffingen. Damit entfiel die bisherige Rektorenstelle an der Göschweiler Einrichtung. Im Gegenzug sollte an der Grundschule Löffingen eine Konrektorenstelle eingerichtet werden. "Das sei so sicher wie das Amen in der Kirche, haben uns die Vertreter des Schulamts bei den Beratungen versichert. Es werde allerhöchstens ein Schuljahr dauern, bis die Konrektorenstelle geschaffen sei. Darauf haben wir uns bei der Restrukturierung der Grundschule und der Umwandlung von Göschweiler in eine Außenstelle verlassen. Und jetzt das. Uns so an der Nase herumzuführen, ist unterstes Niveau", äußerte unter anderem Stadtrat Martin Lauble (CDU) deutliche Kritik am Verhalten des Schulamts.

"Wieder eine Schule im ländlichen Raum, die um ihre Attraktivität kämpft und von der Landesregierung gnadenlos im Stich gelassen wird", stellte Bürgermeister Link mit Blick auf die Situation der Löffinger Grundschule und das Vorgehen von Schulamt und Kultusministerium fest. Die Löffinger Grundschule einschließlich ihrer Außenstelle Göschweiler habe, so Link weiter, derzeit 243 Schüler, davon 172 in Löffingen und 71 in Göschweiler. Damit liege die Schule deutlich über der Grenze von 180 Schülern, ab derer eine Konrektorenstelle zwingend eingeführt werden müsse.

Auf die bereits seit geraumer Zeit ausgeschriebene Rektorenstelle an der Grundschule Löffingen habe sich, laut Auskunft des Schulamts bislang noch niemand beworben, informierte Bürgermeister Link. Der Umstand, dass laut aktuellem Stand vor dem Schuljahr 2017/18 keine Konrektorenstelle an der Grundschule Löffingen eingerichtet wird, werde nicht dazu beitragen, dass sich an der Bewerbungssituation für die Rektorenstelle etwas ändern werde, befürchtet Link.

Stadtverwaltung und Gemeinderat werden die Sache nicht auf sich beruhen lassen, beschloss das Stadtparlament, sondern alle Register ziehen, wie einen "offenen Brief", um auf eine möglichst schnelle Änderung der untragbaren Situation hinzuwirken.