Lehrer Matthias Wider erinnert mit kleinem Führer an Bad Boll in der Wutachschlucht
Löffingen (gb). "Das ehemalige Bad Boll in der Wutachschlucht", so heißt der kleine Führer von Matthias Wider. Dem Realschullehrer aus Löffingen und Fachleiter für Geschichte am Seminar für Didaktik in Freiburg liegt dieser einst so bedeutende Ort sehr am Herzen. Er kämpfte für den Erhalt der Kapelle, richtete sogar eine Petition an den Landtag, doch dies reicht dem Geschichtslehrer nicht.
Er möchte die Bevölkerung und Wanderer sensibilisieren diesen einst so bedeutenden Ort nicht einfach – so wie die steinernen Zeugen – dem Zerfall zu überlassen. Über diese glanzvolle Epoche, als Bad Boll Mitte des 19. Jahrhundert ein international anerkannter Bade- und Kurort war, hat Matthias Wider einen spannenden und kulturhistorischen Führer geschrieben. Wenn man heute durch den historischen Ort wandert, kann man sich kaum vorstellen, dass hier einst Nietzsche oder Sir Winston Churchill die Heilkraft der Quelle genossen. Heute erinnert nur noch die unter Denkmalschutz stehende Kapelle an diesen bekannten Kurort. Während nach langem Kampf diese im gotischen Stil erbaute Kapelle nun nach Zustimmung des Landes grundsaniert werden darf, ist die einzigartige Kuranlage verschwunden. Den Blick in die einmalige Geschichte ins ehemalige Bad Boll ermöglich dieser kleine Führer. Die Geschichte des einstigen Kur- und Badeorts ist auch mit Löffingen verbunden, nicht nur durch die Gemarkungsgrenzen. Etwa das Badehäuschen, welches von Bad Boll nach Löffingen gebracht wurde. Strom gab es durch die Wasserkraft, über Telegrafen war Bad Boll sogar mit der ganzen Welt verbunden.
Geblieben ist nicht viel – doch muss das so bleiben? Der Führer durch die Geschichte der Örtlichkeit bringt nicht nur Spannendes und Unerwartetes zu Tage, er zeigt auch die Welt von damals, als die Damen mit Reifrock und Sonnenschirm durch die Schlucht spazierten. Erhältlich ist "Das ehemalige Bad Boll in der Wutachschlucht" in den Tourist-Infos Löffingen und Bonndorf.