Alle sechs Wochen werden die Senioren des Altenpflegeheims die Stadtbücherei besuchen . Bei der Premiere waren dabei Karin Benner (von links ), Heinz Zimmermann, Irmgard Benz, Rosa Hepting, Barbara Hunn, Hildegard Fink, dahinter stehend Birgit Kuttruff, Gisela Schreiber und Renate Winterhalder, davor Stefanie Beha, Rudi Meister und Maria Laufer. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Kooperation mit dem Altenheim / Treffpunkt der Generationen

Die Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Schulen bis hin zu den Jugendlichen und Erwachsenen wird jetzt ergänzt durch die Kooperation der Stadtbücherei mit dem Altenpflegeheim St. Martin.

Löffingen. "Bücher sollen Brücken schlagen", diese Idee entwickelten Birgit Kuttruff von der Stadtbücherei sowie Rudi Meister und Renate Winterhalter. Die beiden Betreuer der Löffinger Senioren versuchen den Heimbewohnern mit Ausflügen, kleinen Abwechslungen oder interessanten Treffs Abwechslung vom Heimalltag zu bieten.

Die erste Idee dazu war, einen gemeinsamen Filmnachmittag einzuführen. Doch nach intensiven gemeinsamen Gesprächen wurde die Idee des regelmäßigen Büchereitreffs geboren. Alle sechs Wochen sollen die Bewohner einen solchen unterhaltsamen literarischen Nachmittag genießen.

"Für die Bewohner des Altenpflegeheims ist es einfach schön, eine andere Umgebung zu genießen", erklärt Betreuer Rudi Meister. Da die Löffinger Stadtbücherei barrierefrei ist und die Einrichtung auch mit spezieller Senioren-Literatur ausgestattet ist, waren regelmäßige Ausflüge in die Stadtbücherei natürlich gleich auf der Favoritenliste zu finden.

Dass das Trio den richtigen Ansatz entwickelte, den Geschmack der Senioren zu treffen, wurde schnell offensichtlich. Die Premiere zeigte es, wie interessiert die Bewohner dabei waren. Während Renate Winterhalder mit dem St. Martin-Bus angefahren kam, schnappte sich Rudi Meister den Rollstuhl von Barbara Hunn, um mit ihr durchs Städtle in die Bücherei zu fahren. Hier wartete schon Birgit Kuttruff und Gisela Schreiber auf die alten Menschen, um ihnen den Frühling literarisch näher zu bringen.

Gisela Schreiber hatte dazu Gedichte, Lieder und kleine Geschichten ausgesucht. Mit großer Begeisterung sangen die acht Bewohner die Lieder mit. Während die jüngeren Gäste bei der zweiten Strophe den Text zur Hand nehmen mussten, sangen die Heimbewohner die Lieder auswendig. Auch so manche Geschichte von früher wurde ausgeplaudert. "Länger als 30 Minuten soll das Treffen nicht dauern, denn wir möchten es immer mit einem Kaffee- oder Eisdielenbesuch beenden", so Meister.

Für die Senioren wurde eigens Belletristik in Großdruck angeschafft, es gibt aber auch viele Hörbücher, Musik-CDs, Vorlesebücher für Erwachsene oder Sachbücher für diesen Interessenkreis. Selbst Lesebrillen in verschiedenen Stärken wurden von einem Optikergeschäft aus Neustadt für das Projekt zur Verfügung gestellt.

"Die Bücherei ist Kommunikations- und Informationsort für alle", betont Leiterin Birgit Kuttruff den Leitgedanken der Zusammenarbeit. Mit diesen Treffs möchte man Erinnerungen lebendig halten und durch Gespräche das Gemeinschaftsgefühl fördern.