Beim Tag der offenen Tür im Raubtierhof gibt es nicht nur Vorführungen, sondern auch viele Angebote. Hier sorgt Simone Böringer mit Kinderschminken für Vergnügen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Raubtierhof: "Wollen in Löffingen bleiben" / Über 600 Gäste bei Tag der offenen Tür / Zukunft ungewiss

"Jetzt erst recht", diese Aussage freut nicht nur die Löffinger Bevölkerung, sondern auch die Fans des Raubtierhofs aus der ganzen Region, die hinter Christian und Jan Walliser stehen.

Löffingen. Allerdings ist die Zukunft des Raubtierhofs Walliser ungewiss. Es hatte eine Vereinbarung zwischen Christian und Jan Walliser vom Raubtierhof und dem Besitzer des Löffinger Schwarzwaldparks, Ottfried Reichle, gegeben, die eine Kooperation der beiden Einrichtungen vorsah. Doch aus der geplanten Zusammenarbeit wird nun nichts, Gottfried Reichle distanzierte sich von dieser Vereinbarung.

"Wir wollen in Löffingen bleiben und den Tieren den Stress des Umherziehens nicht zumuten", unterstrich Tierdompteur Christian Walliser am Rande des Tags der offenen Tür des Raubtierhofs. Doch ein stationärer Raubtierhof benötige weitaus mehr Gelände, welches beim derzeitigen Standort der alten Säge nicht vorhanden sei. "Wir haben schon positive Gespräche mit dem Landratsamt mit den dortigen Mitarbeitern Zimmermann und Brezinger geführt. Wir werden dann schweren Herzens einen Teil der Raubtiere an Zoos und Parks abgeben müssen", ergänzte Jan Walliser. Dies wäre nicht nur ein Verlust für die Wallisers, sondern auch eine Einbuße der Attraktion, die durch diesen Raubtierhof im Hochschwarzwald entstanden ist.

Der Tag der offenen Tür zeigte die Beliebtheit des Raubtierhofs. Alleine am Sonntag waren laut Wallisers über 600 Besucher gekommen, welche die Raubtierfütterung mit anschließender kostenloser Vorstellung sehen wollten. "Hier geht es den Tieren doch gut", erklärte Peter Maier aus Köln, der derzeit im Schwarzwald im Urlaub ist. Gerade die treuen Gäste konnten diesen Ausspruch des Urlaubers nur bestätigen. So kommt auch Stephanie Ganter aus Villingen mit ihrer Freundin Eva aus Donaueschingen und deren Tochter Maja regelmäßig in den Raubtierhof. Sie hatte zum Tag der offenen Tür für die beiden Wallisers sogar eine Torte mit Tigerfiguren gebacken. "Seit ich nach einem schweren Autounfall unverschuldet im Rollstuhl sitze, haben sich meine Sinne verschärft. Christian und Jan gehen so liebevoll mit den Tieren um", sagt Stephanie Ganter.

Noch deutlicher erklärt Isabella Ripa aus Löffingen die derzeitige Situation. "Ich war selbst dabei, als Herr Reichle mit den Wallisers über die geplante Kooperation sprach, es wurde sogar von einer Zusammenarbeit beim geplanten Weihnachtszirkus im Schwarzwaldpark gesprochen. Ich bin überrascht und enttäuscht, dass Herr Reichle nun alles zurückzieht und den Park an seine Ehefrau überschreiben will." Das Ehepaar Walliser lässt sich eigenen Angaben zufolge mittlerweile anwaltlich vertreten.

Vor einem Jahr eröffneten Jan und Christian Walliser den Raubtierhof an der alten Säge in Löffingen.

Der Platz dort reicht für die Zirkusgenehmigung, allerdings nicht für einen stationären Raubtierhof. Erst jüngst hatte der Gemeinderat den Pachtvertrag um ein Jahr verlängert, allerdings aufgrund des Vorvertrags zwischen Ottfried Reichle vom Schwarzwaldpark und den Wallisers. Da Reichle sich nun davon distanziert, wurden Jan und Christian Walliser nun von Bürgermeister Tobias Link aufgefordert, ein neues Konzept vorzulegen. "Wir hoffen eine Lösung zu finden, damit die Stadt uns das Gelände weiterhin überlässt, damit wir in Löffingen bleiben können", sagen die Wallisers, die sich schon als Löffinger fühlen und auch im Baarstädtchen bleiben wollen.