Berthold ­Meister (rechts) erhielt zum Abschied einen Reisegutschein von Jürgen Kuttruff und Petra Kramer. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsvorsteher macht aus dem "stillem Ort" ein bekanntes Tourismusdorf

Löffingen-Bachheim (gb). Alle waren sie gekommen, um Berthold Meister einen herzlichen Abschied zu bereiten. 17 Jahre als Ortsvorsteher hat Bachheim die Handschrift von Berthold Meister aufgedrückt.

Eine bewegte Geschichte, in der Bachheim aus dem "stillen" Dorf herausgewachsen ist und heute als der Ort der Wutachschlucht präsent ist, wie das jüngste Beispiel zeigt. In der Drei-Schluchten-Halle in Bachheim wurden die Weichen für die Zukunft der Wutachschlucht gestellt. In Bachheim wurde durch die Pfingstwandertage dieses geologische und biologische Naturphänomen noch mehr ins Bewusstsein gerückt, und hier werden auch Wanderberatungen angeboten.

Mit der Einweihung der Drei-Schluchten-Halle im April 2002 hat Berthold Meister sein größtes und nachhaltigstes Werk Bachheim hinterlassen. In der Laudatio durch Bürgermeister Tobias Link und Meisters Nachfolgerin Petra Kramer zeigte sich schnell, dass diese Halle nur ein Bruchteil seines engagierten Wirkens war. Mit dem neuen Baugebiet "Hinter der Kirche", mit der Stärkung des Kindergartens und der Schule legte Berthold Meister die Basis für ein familienfreundliches Bachheim.

Geprägt ist der Ort durch die Vereine, die es sich nicht nehmen ließen "ihrem" Berthold "tschüss" zu sagen. Der Musikverein unter der Regie von Ralf Thoma sorgte für gute Stimmung, die Landfrauen für das leibliche Wohl.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Karla Scherer würdigte das gute Miteinander zwischen der politischen und der kirchlichen Gemeinde. Berthold Meister habe sich mit großem Engagement für den kirchlichen Kindergarten, aber auch das höchste Fest in Bachheim "Peter und Paul" eingesetzt. Obwohl er als Ortsvorsteher in den vorderen Bänken zu suchen wäre, fand er seinen Platz immer ganz hinten in der Kirche, schmunzelte Karla Scherer.

Berthold Meister war nicht nur ein engagierter Kommunalpolitiker, sondern ein Verfechter der Vereine. Deren Belange waren für ihn eine Herzensangelegenheit, wie Nachfolgerin Petra Kramer untermauerte. Nicht nur als Klarinettist war er aktiv, sondern auch als Vorsitzender mehr als 20 Jahre. Sein überausgroßer Einsatz brachte ihm den Ehrenvorsitz ein.

Selbst Politgrößen wie Ministerpräsident Hans Filbinger oder der Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble fanden den Weg ins kleine Bachheim. Vorreiterstellung hatte Bachheim auch beim schnellen Internet, hier war es vor allem Udo Scherer und Berthold Meister, die sich einsetzten.

Zusammen mit Jürgen Kuttruff und Arno Moritz überreichte Petra Kramer ihrem Vorgänger von den Bachheimern einen interessanten Reisegutschein. Sichtlich gerührt nahm Berthold Meister die Ehrungen entgegen. Doch schnell hatte er sich wieder im Griff und blickte zurück auf herrliche Begebenheiten seiner langen Amtszeit. Dabei gedacht er auch seiner zwei verstorben Kollegen Emil Frei und Georg Rieple.