Dorfladen-Eröffnung wird zum Volksfest mit Promis
Rötenbach (gb). "Das gibt es nur in Rötenbach, und ich bin mächtig stolz auf meine Gemeinde", erklärte Bürgermeister Josef Matt bei der Eröffnung des Dorfladens. Der Vorsitzende der Initiative, Helmut Büchele, meinte, der Bazillus Dorfladen habe jeden Einwohner befallen. Die Symptome seien leuchtende Augen, ein ständiges Lächeln und ein schwebender Gang.
Zweifelsohne ist der Rötenbacher Dorfladen ein Vorzeigeobjekt, dass nur durch das großartige Engagement vieler Bürger möglich wurde. 15 Personen legten die Basis für die Genossenschaft ähnliche Vereinigung, 80 ehrenamtliche Helfer haben in 1200 Arbeitsstunden aus dem ehemaligen Kaufhaus Manock ein bemerkenswerte Laden mit Kaffee-Ecke geschaffen; zahlreiche Personen, auch aus den Umlandgemeinden, und ehemalige Rötenbacher haben das Projekt durch den Kauf von Anteilen finanziert.
So war es kein Wunder, dass bei der Eröffnung fast jeder Rötenbacher und viele ehemalige Rötenbacher mit dabei waren. Landtagsabgeordneter Reinhold Pix hatte einen Scheck über 300 Euro mit dabei, der Vertreter von Okle sprach von einer wunderbaren Rötenbacher-Geschichte, die Kinder des Kindergartens hatten extra gemalt und gebastelt und die Rötenbacher Frauen 85 Tüten Weihnachtsgebäck hergestellt. Selbst im Radio war das Ereignis ein Thema.
Dieser Dorfladen ist im südlichen Baden-Württemberg der einzige dieser Art. "Nun kennt Rötenbach wirklich jeder", frohlockte Bürgermeister Matt. Der erste Schritt sei getan, nun gelte es, auf die Zukunft zu hoffen. Der Dorfladen trage nicht nur dem demografischen Wandel Rechnung und sei ein Versorgungsgeschäft, sondern auch ein wichtiger Kommunikationstreff, so Matt.
Auf eine gute Zukunft hoffte Helmut Büchele in seiner humorvollen Ansprache, ebenso wie die Geschäftsführerin Therese Facchinetti. Erfreulich, so die beiden, dass die Ehrenamtsarbeit andauere. Sie bekamen die Zusage, in den nächsten beiden Jahren kostenlos die Buchführung mit Unterstützung eines Steuerbüros erledigen zu können. Nach wie vor können Geschäftsanteile gezeichnet werden.
Die beiden Konfessionen hatten zu Beginn zu einer ökumenischen Segnung eingeladen.